Nächste internationale Biodiversitätskonferenz findet nicht in der Schweiz statt

Bern, 22.11.2023 - Der Bundesrat verzichtet darauf, eine Kandidatur der Schweiz zur Durchführung der nächsten Vertragsstaatenkonferenz des internationalen Biodiversitätsübereinkommens im Herbst 2024 zu prüfen. Das hat er an seiner Sitzung vom 22. November 2023 entschieden.

Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft hatten den Bundesrat aufgefordert zu prüfen, ob die nächste Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD COP 16) im Herbst 2024 in der Schweiz durchgeführt werden kann. Dies, nachdem sich die Türkei im vergangenen Juli aufgrund der Erdbeben kurzfristig als Gastgeberland zurückgezogen hatte.

Der Bundesrat kommt zum Schluss, dass die kurzfristige Organisation einer grossen UNO-Konferenz wie der CBD COP eine logistische Herausforderung ist, die grosse finanzielle und personelle Ressourcen erfordert. Diese innerhalb eines knappen Jahres zu organisieren, wäre sehr anspruchsvoll.

Der Bundesrat hat deshalb an seiner Sitzung vom 22. November 2023 entschieden, auf die Prüfung einer Kandidatur der Schweiz zur Durchführung der CBD COP 16 im Herbst 2024 zu verzichten.

Die Biodiversitätskonvention

Gemäss eines Berichts des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) sind aktuell eine Million Arten vom Aussterben bedroht. Dem Verlust an Biodiversität will das internationale Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) entgegenwirken. Das Abkommen wurde 1992 anlässlich der Rio-Umweltkonferenz angenommen. Mittlerweile haben 196 Staaten und die Europäische Union die Konvention ratifiziert, die Schweiz im September 1994. Es handelt sich um das erste globale Abkommen, das den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt umfassend behandelt. Die Konvention ist ein Rahmenabkommen, das Strategien und Ziele formuliert, die von den Vertragsparteien auf nationaler Ebene umgesetzt werden.

Die letzte Vertragsparteienkonferenz der CBD im Dezember 2022 verabschiedete das globale Biodiversitätsrahmenwerk von Kunming-Montreal. Es beinhaltet klare und messbare globale Ziele bis 2030 und 2050 mit einheitlichen Indikatoren, welche die wichtigsten globalen Ursachen für den Verlust an Biodiversität angehen. Der Zielrahmen konkretisiert die Umsetzung der CBD und ist für alle biodiversitäts-relevanten Konventionen und Prozesse von Bedeutung.


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