Erste Massnahmen der Datenwissenschaftsstrategie umgesetzt

Bern, 08.11.2023 - Die Bundesverwaltung hat erste Massnahmen der Datenwissenschaftsstrategie des Bundes (DSStB) erarbeitet: einen Bericht über konkrete Anwendungsfälle und einen Verhaltenskodex für menschenzentrierte und vertrauenswürdige Datenwissenschaft. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 8. November 2023 davon Kenntnis genommen.

Sechs Arbeitsgruppen mit Spezialistinnen und Spezialisten aus der Bundesverwaltung und dem ETH-Bereich erarbeiteten konkrete Anwendungsfälle von Datenwissenschaft in der Bundesverwaltung. Die Anwendungsfälle zeigen das grosse Potenzial datenwissenschaftlicher Anwendungen in den verschiedenen Politik- und Tätigkeitsfeldern des Bundes auf. Dabei geht es unter anderem um die Nutzung von Open Source Intelligence, ganzheitliche Modellsysteme zur Entscheidungsunterstützung oder die Qualitätssicherung von Daten durch Plausibilitätsprüfungen.

Dabei wird verständlich und praxisnah aufgezeigt, wie Führungskräfte aus Politik und Verwaltung in ihrem jeweiligen Arbeitsalltag Datenwissenschaft einsetzen können. Zudem werden erforderliche Rahmenbedingungen für ihren breiten, departementsübergreifenden Einsatz konkretisiert. Durch diese Übersicht werden Verwaltungseinheiten dabei unterstützt, das Potenzial der Datenwissenschaft für sich zu erkennen und ihren Einsatz zu fördern.  

Verhaltenskodex
Durch einen Verhaltenskodex werden die Verwaltungseinheiten der Bundesverwaltung mittels praktischer Erläuterungen zum einen für die Grundprinzipien einer menschenzentrierten und vertrauenswürdigen Datenwissenschaft sensibilisiert und zum anderen zu deren Umsetzung im Arbeitsalltag befähigt. Diese in der Datenwissenschaftsstrategie definierten Grundprinzipien sind: Daten- und Informationsschutz, Informationssicherheit, Datensicherheit, Datengouvernanz, Nichtdiskriminierung, Erklärbarkeit, Nachvollziehbarkeit, Transparenz, Reproduzierbarkeit, Neutralität, Objektivität und ethischer Umgang mit Daten und Ergebnissen.

Ebenso soll mit dem Verhaltenskodex die Glaubwürdigkeit der Arbeit der Verwaltungseinheiten erhöht und das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Anwendung von Datenwissenschaft und spezifische Methoden aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) gestärkt werden. Der Verhaltenskodex ist ein freiwilliger Kodex und keine verbindliche Weisung oder Rechtsverordnung.

Potenzial von Datenwissenschaft ist gross
Zahlreiche Ämter der Bundesverwaltung setzen bereits datenwissenschaftliche Anwendungen ein, etwa um Entwicklungen im Personenverkehr zu berechnen oder Gewittervorhersagen zu verbessern. Das Potenzial ist aber noch gross. Der Bundesrat will deshalb den Einsatz der Datenwissenschaft vorantreiben, um das Gemeinwohl zu fördern und die Staatstätigkeit zu unterstützen.

Mit der Datenwissenschaftsstrategie sowie dem Aufbau des Kompetenzzentrums für Datenwissenschaft (DSCC) und auch des Kompetenznetzwerks für künstliche Intelligenz (CNAI) hat der Bundesrat in den letzten drei Jahren wichtige departementsübergreifende Grundlagen für einen menschenzentrierten, verantwortungsvollen und kompetenten Einsatz von Datenwissenschaft und KI in der Bundesverwaltung geschaffen.


Adresse für Rückfragen

Bertrand Loison, Vizedirektor
Bundesamt für Statistik - Abteilung Datenwissenschaft, KI und statistische Methoden
Tel.: +41 58 463 67 70
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Bundesamt für Statistik
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