Neue Impulse für den Bevölkerungsschutz an der BSK23

Bern, 06.11.2023 - Anlässlich der Bevölkerungsschutzkonferenz BSK23, die am 9. November in Anwesenheit von Bundesrätin Viola Amherd in Biel stattfindet, stellt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) die Bedeutung von Schutzbauten und Alarmierungssystemen in den Fokus. Die dynamische globale Sicherheitslage, verstärkt durch Erkenntnisse aus dem Konflikt in der Ukraine, erfordert eine gezielte Weiterentwicklung dieser essentiellen Bereiche.

Die weltweite Sicherheitslage verdeutlicht die Notwendigkeit, den Bevölkerungsschutz kontinuierlich anzupassen und zu verbessern. Der Krieg in der Ukraine hat die Anfälligkeit ziviler Infrastrukturen und die kritischen Folgen für die Bevölkerung aufgezeigt. Hierbei ist die bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Bevölkerung hervorzuheben, insbesondere ihre Fähigkeit zur Selbstorganisation in Krisensituationen. Technologien, wie mobile Alarmierungssysteme, sind dabei von zentraler Bedeutung. Die BSK23 stellt diese ukrainischen Erfahrungen im Bevölkerungsschutz in den Mittelpunkt, insbesondere im Bereich Schutzräume und Alarmierung, um daraus Erkenntnisse für die Schweizer Praxis zu gewinnen.

Schutzräume

In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat die Schweiz ein robustes und umfassendes Schutzsystem etabliert, das auf dem gesetzlich verankerten Grundsatz fusst: „Für jeden Einwohner und jede Einwohnerin ist ein Schutzplatz in einem Schutzraum in der Nähe des Wohnorts bereitzustellen.“ Der Krieg in der Ukraine hat die zentrale Funktion von Schutzräumen als sichere Zufluchtsorte und multifunktionale Einrichtungen unterstrichen. Das BABS nutzt diese Erkenntnisse, um das Einsatzkonzept für die Schutzräume zu aktualisieren: Obwohl die Schutzräume zweckmässig sind und zeitgemässen Schutz bieten, verdeutlichen die jüngsten Erfahrungen, dass Menschen auch während eines Konflikts eine hohe Mobilität aufweisen. In Kooperation mit Partnern erarbeitet das BABS flexible und bedarfsgerechte Konzepte, die den notwendigen Schutz bei bestehender Mobilität sicherstellen können, um den Menschen auch in Krisenzeiten eine gewisse Normalität zu ermöglichen.

Alarmierung

Die Bedeutung redundanter Alarmierungssysteme wurde durch den Ukraine-Krieg unterstrichen. Es ist entscheidend, die Bevölkerung schnell und über verschiedene Kanäle warnen zu können. Das BABS wird daher die Alarmierungssysteme kritisch prüfen und anpassen. Digitale Technologien bieten neue Möglichkeiten, werfen jedoch auch Fragen der Ausfallsicherheit und Cybersecurity auf. Eine bis 2035 ausgerichtete Strategie wird diese Herausforderungen adressieren und ein flexibles Warn- und Alarmierungssystem für diverse Szenarien sicherstellen, bei gleichzeitiger Bewahrung der Zuverlässigkeit traditioneller, nicht auf dem Internet basierender Systeme.

Fachaustausch und Strategieentwicklung

Die BSK23 ist eine zentrale Plattform für den Dialog zwischen Bevölkerungsschutz-Experten aus Bund, Kantonen und anderen Organisationen. Die im Zweijahresrhythmus stattfindende Konferenz fördert die Diskussion aktueller Herausforderungen und unterstützt die Entwicklung von Strategien für die Zukunft des Bevölkerungsschutzes.


Adresse für Rückfragen

Andreas Bucher
Kommunikation BABS
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