Webtool Logib hilft Arbeitgebenden neu bei der Erstellung eines geschlechtsneutralen Lohnsystems

Bern, 02.11.2023 - Ab sofort stellt der Bund den Arbeitgebenden die Online-Anwendung Logib Lohnsystem zur Verfügung. Damit können Unternehmen und Organisationen ein einfaches Funktions- und Lohnsystem erstellen, das auf geschlechtsneutralen Kriterien basiert. Dadurch wird das Risiko einer Lohndiskriminierung reduziert.

Logib Lohnsystem eignet sich besonders für kleine und mittlere Unternehmen und Organisationen, die Unterstützung bei der Einführung oder Überprüfung ihres Lohnsystems suchen. Die Online-Anwendung nimmt die Anforderungen der Funktionen (z.B. spezifisches Fachwissen) und die Belastungen (z.B. Arbeit in lauter Umgebung), die mit der Ausübung der Funktion verbunden sind, als Grundlage für die Erstellung eines Lohnsystems. Dies ermöglicht ein transparentes Lohnsystem, das auf klaren und nicht diskriminierenden Kriterien beruht. Damit schaffen Arbeitgebende eine Basis für mehr Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern und reduzieren den administrativen Aufwand bei der Lohnfindung, etwa bei Neueinstellungen oder Beförderungen. An der Entwicklung und Erprobung der Anwendung waren verschiedene Expertinnen und Experten sowie Unternehmen beteiligt. Mit den bereits bestehenden Logib-Anwendungen Logib Modul 1 und Logib Modul 2 können Arbeitgebende Lohngleichheitsanalysen durchführen.

Lohnunterschiede in der Schweiz
In der Schweiz sind Arbeitgebende zur Lohngleichheit verpflichtet. Laut der jüngsten Lohnstrukturerhebung (LSE 2020) des Bundesamts für Statistik beträgt der unerklärte Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern durchschnittlich 7,8% (LSE 2018: 8,1%). Das macht für Frauen pro Monat ein Minus von 717 Franken aus. Die LSE 2018 hat ausserdem gezeigt, dass der unerklärte Anteil am Lohnunterschied bei kleineren Unternehmen überdurchschnittlich hoch ist.

Zentrales Anliegen des Bundes
Die Förderung der Lohngleichheit ist dem Bundesrat ein grosses Anliegen. Sie ist ein zentrales Element der Gleichstellungsstrategie 2030, die der Bundesrat 2021 verabschiedet hat. Die Ergänzung von Logib um eine Funktionalität zur Erstellung eines einfachen, geschlechtsneutralen Funktions- und Lohnsystems ist eine von 18 Massnahmen, die der Bundesrat im Bericht «Strategie zur Stärkung der Charta der Lohngleichheit» im Dezember 2022 verabschiedet hat. Dies in Erfüllung des Postulats 20.4263 der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats (WBK-N).

Anwendungen zur Stärkung der Lohngleichheit
Mit Logib Modul 1, Logib Modul 2 und Logib Lohnsystem stellt der Bund drei kostenlose Anwendungen zur Verfügung, die Arbeitgebende wirksam bei der Auffindung und Beseitigung von geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden unterstützen. Diese Instrumente zur Förderung der Lohngleichheit stossen international auf Anerkennung. So wurden Logib Modul 1 und 2 von der Equal Pay International Coalition (EPIC), welche von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), UN Women und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gegründet wurde, mit dem Label «EPIC Good Practice» ausgezeichnet.


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