Die Leinwand beschreiben: von der Literatur zum Film und zurück
Bern, 29.08.2023 - Literatur und Film sind seit je leidenschaftlich miteinander verbunden. Ausgehend von Beständen des Schweizerischen Literaturarchivs der Schweizerischen Nationalbibliothek gibt die Ausstellung «Die Leinwand beschreiben: von der Literatur zum Film und zurück» vom 31. August 2023 bis am 12. Januar 2024 einen Überblick über diese spannungsreichen Beziehungen. Ein vielfältiges Begleitprogramm mit Veranstaltungen, Publikationen und Filmreihen in Kooperation mit dem Kino Rex und der Kinemathek Lichtspiel rundet die Ausstellung ab.
Was passiert, wenn Literatur und Film zusammentreffen? Das neuartige Medium hat Autorinnen und Autoren seit seiner Erfindung zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Zeichen moderner Dynamik fasziniert. Sie schilderten ihre Erlebnisse in den dunklen Kinosälen, stellten sich selbst Filme vor, entwarfen Drehbücher, standen hinter der Kamera, und ihre Romane wurden verfilmt. Dies die vielfältigen Möglichkeiten, wie Autorinnen und Autoren bis heute «die Leinwand beschreiben». Das Schweizerische Literaturarchiv (SLA) bewahrt die Spuren dieses oft leidenschaftlichen Austauschs. Ausgehend von renommierten Beständen (Blaise Cendrars, Patricia Highsmith, Friedrich Dürrenmatt) gibt seine Ausstellung «Die Leinwand beschreiben: von der Literatur zum Film und zurück» (31.8.2023 bis 12.1.2024) in der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern auch anhand von unbekannten, überraschenden Zeugnissen einen Überblick über die spannungsreichen Beziehungen zwischen der Welt des Wortes und jener der bewegten Bilder.
Fokus auf die schriftstellerischen Erfahrungen mit dem Film
Die Wechselbeziehung zwischen Literatur und Film wird in der Ausstellung aus verschiedenen Blickwinkeln und via unterschiedlichen Medien vermittelt: Text, Bild, Film, Grafik, Ton und Objekte. Im Zentrum stehen die Bestände des SLA. Der Blick auf die Nachlassdokumente der Autorinnen und Autoren im SLA vermittelt Eindrücke, wie anregend und zugleich schwierig die schriftstellerische Arbeit für den Film war und ist. Filmplakate aus der Cinémathèque suisse rufen Schweizer Literaturverfilmungen in Erinnerung. Bereichert wird die Ausstellung zudem durch Leihgaben der Kinemathek Lichtspiel wie einen historischen Filmprojektor und Film- und Kinoutensilien.
Vielfältiges Begleitprogramm zur inhaltlichen Vertiefung und zwecks Austausch
Zur Ausstellung hat das SLA zusammen mit den Kooperationspartnern Kino Rex (Bern) und Kinemathek Lichtspiel (Bern) ein Begleitprogramm ausgearbeitet:
Angeboten werden diverse Veranstaltungen wie literarische Soirées über und mit Literatur- und Filmschaffenden wie Heinz Bütler, Nathalie David, Hildegard E. Keller, Charles Lewinsky, Plinio Martini, Klaus Merz, Thomas Meyer, Michael Steiner und Eva Vitija. An der Tagung «Bewegte Literaturgeschichte» stehen vom 18. bis 20. Oktober 2023 Autorschaft, Text und Archiv in Dokumentarfilm und Biopic im Zentrum.
Auf dem Programm steht zudem eine Filmreihe im Kino Rex und in der Kinemathek Lichtspiel: «Filmgeschichte: Literatur und Film» umfasst 10 Vorträge und 20 Filme (13.9.2023 bis 26.6.2024). Das Kino Rex setzt zusätzlich im November 2023 seinen Monatsschwerpunkt auf die Schriftstellerin Patricia Highsmith (1921-1995), deren Nachlass im SLA liegt.
Weiter gibt das SLA drei Magazine zum Thema Literatur und Film heraus: Das Bulletin «Passim» Nr. 31 mit dem Titel «Im | Au | Al Cinéma» dokumentiert Erfahrungen von Autorinnen und Autoren im Kino. Die Ausgabe 32 mit dem Titel «Die Leinwand beschreiben | Écrire l’écran
2| Scrivere lo schermo | Scriver la taila» ist der Ausstellung gewidmet. Das «Quarto» Nr. 52 nimmt die «Films … non réalisés | Filme … nicht realisiert | Film ... non realizzati | Films ... betg realisads» in den Blick.
AUSSTELLUNG
Schweizerische Nationalbibliothek Hallwylstrasse 15, Bern
31.8.2023 – 12.1.2024, Mo – Fr, 9 – 18 Uhr, Eintritt frei
Online-Ausstellung: www.nationalbibliothek.ch
BEGLEITANGEBOTE
Veranstaltungen:
30.8.2023, 18 Uhr
Öffentliche Vernissage mit Thomas Meyer und Michael Steiner («Wolkenbruchs Reise») und Musik von Palma Ada (auf Deutsch/Französisch)
6.9. und 31.10.2023, 16.45 Uhr
Kuratorenführungen in der Ausstellung (auf Deutsch)
14.9.2023, 18 Uhr
Literarische Soirée zu Plinio Martini (auf Italienisch)
22.9.2023 16.30 Uhr
Kuratorenführung in der Ausstellung (auf Französisch)
18.-20.10.2023
Tagung: Bewegte Literaturgeschichte. Autorschaft, Text und Archiv in Dokumentarfilm und Biopic (auf Deutsch)
18.10.2023, 18 Uhr
Im Kino Rex, Bern: Film «Loving Highsmith» und Gespräch mit Eva Vitija (auf Deutsch)
19.10.2023, 19 Uhr
In der Kinemathek Lichtspiel, Bern: Film «Merzluft» und Gespräch mit Klaus Merz und Heinz Bütler (auf Deutsch)
1.11.2023, 18 Uhr
Literarische Soirée mit Hildegard E. Keller und Charles Lewinsky (auf Deutsch)
5.12.2023, 18 Uhr
Buchvernissage «Quarto» Nr. 52 mit Nathalie David und weiteren Gästen (auf Deutsch/Französisch)
Filmprogramm:
13.9.2023 – 26.6.2024
Filmgeschichte: Literatur und Film
im Kino Rex, Bern (www.rexbern.ch) und in der Kinemathek Lichtspiel, Bern (www.lichtspiel.ch)
10 Vorträge, 20 Filme
November 2023
Patricia Highsmith
Monatsschwerpunkt im Kino Rex, Bern (www.rexbern.ch)
Publikationen:
Passim. Bulletin des Schweizerischen Literaturarchivs
Nr. 31: Im | Au | Al Cinéma
Passim. Bulletin des Schweizerischen Literaturarchivs
Nr. 32: Die Leinwand beschreiben | Écrire l’écran | Scrivere lo schermo | Scriver la taila
Quarto. Zeitschrift des Schweizerischen Literaturarchivs
Nr. 52: Films … non réalisés | Filme … nicht realisiert | Film ... non realizzati | Films ... betg realisads (erscheint im Dezember 2023)
Adresse für Rückfragen
Dr. Ulrich Weber, Schweizerisches Literaturarchiv der Schweizerischen Nationalbibliothek, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Dienstes Forschung & Vermittlung SLA, Tel. +41 58 462 89 69, ulrich.weber@nb.admin.ch
Herausgeber
Schweizerische Nationalbibliothek
http://www.nb.admin.ch