Der Bundesrat verlängert das Programm Nationale Datenbewirtschaftung

Bern, 23.08.2023 - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 23. August 2023 entschieden, das Programm Nationale Datenbewirtschaftung (NaDB) bis Ende 2026 zu verlängern. Danach werden die Arbeiten vom Bundesamt für Statistik (BFS) als Daueraufgabe erbracht.

2019 hat der Bundesrat mit dem Bundesauftrag für eine Nationale Datenbewirtschaftung (NaDB) die Grundlagen geschaffen, um die Datenbewirtschaftung der öffentlichen Hand durch die Mehrfachnutzung von Daten einfacher und effizienter zu machen. Durch die Harmonisierung und Standardisierung der Daten aller involvierten Stellen werden Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen in Zukunft gewisse Daten nur noch einmal melden müssen (Once-Only-Prinzip). Das BFS wurde beauftragt, in verschiedenen Pilotprojekten diesbezüglich Erfahrungen zu sammeln.

Mehrfachnutzung von Daten dank Harmonisierung und Standardisierung
Damit Daten mehrfach genutzt werden können, müssen die Akteure der öffentlichen Verwaltung sowie des Statistiksystems Schweiz die Datenkataloge und Metadaten (Beschreibung einer Datensammlung) einheitlich verwenden. Zudem müssen die verschiedenen Stellen die Daten austauschen können, d.h. die Daten müssen interoperabel sein.

Das BFS in der Rolle als Swiss Data Steward treibt die Interoperabilität der Daten und Metadaten zwischen den Datenquellen, den Registern und den Datenbezügern voran. Es entwickelt Instrumente und Werkzeuge, sodass verschiedene Systeme und Applikationen über alle Staatsebenen hinweg miteinander kommunizieren können. Im Weiteren wird die Koordination der Standardisierungs- und Harmonisierungsaufgaben zwischen den beteiligten Stellen sichergestellt und eine gemeinsame Dokumentation der Daten unterstützt.

I14Y-Interoperabilitätsplattform: technisches Kernstück der NaDB
In der ersten Phase des Programms wurde die I14Y-Interoperabilitätsplattform (I14Y-IOP) entwickelt. Sie ist der nationale Metadatenkatalog der Schweiz und seit dem 30. Juni 2021 produktiv. Angaben zu den Datensätzen und den elektronischen Schnittstellen (API) erleichtern den Datenaustausch mit und innerhalb der Verwaltung. Ein Verzeichnis der Behördenleistungen ergänzt das Angebot. Die zuständigen Stellen bleiben für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen verantwortlich. So können auf der I14Y-IOP auch Datensammlungen beschrieben werden, deren Zugang beschränkt ist.

Für die Mehrfachverwendung der Daten geben Qualitätsindikatoren Hinweise über deren Potenzial. So werden doppelte Erhebungen vermieden und Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie die Verwaltung längerfristig entlastet.

Wertvolle Erkenntnisse aus den Pilotprojekten
Im Rahmen der NaDB wurden verschiedene Pilotprojekte zur Standardisierung und Harmonisierung von Daten in unterschiedlichen Themenbereichen umgesetzt: So wurden beispielsweise in der Schweizerischen Berufsnomenklatur die beruflichen Tätigkeiten einheitlich erfasst. In der stationären Gesundheitsversorgung wird ein einheitlicher Standard für die Transaktionsdaten der Spitäler (u.a. wirtschaftliche und medizinische Ordnungssysteme) und für die entsprechenden Stammdaten definiert. Im Weiteren wurde geprüft, wie die Unternehmen bei den Lohnstatistiken entlastet und im Bereich der Steuern Mehrfacherhebungen vermieden werden können.

Die bisher vom BFS, verschiedenen Ämtern und den Departementen geleisteten Aufbauarbeiten haben die Sichtbarkeit und Interoperabilität der Daten bereits nachhaltig erhöht. In der zweiten Phase des Programms NaDB wird nun die Harmonisierung und Standardisierung der Administrativdaten vorangetrieben; dies vorerst in den Themenbereichen Gesundheit, Energie, Landwirtschaft, Sicherheit, Mobilität sowie Infrastruktur.

Mit dem Programm NaDB in die Zukunft

Wie funktionieren das Once-Only-Prinzip und die I14Y-Interoperabilitätsplattform? Wie hängt beides zusammen? Das 3-minütige Video «Mit der I14Y in die digitale Zukunft der Schweiz» erklärt es Ihnen auf leicht verständliche Art und Weise.

 

 

 

 


Adresse für Rückfragen

Mathias Steffen, Programmleiter Nationale Datenbewirtschaftung a.i.,
Tel. +41 58 46 36078
E-Mail: Mathias.Steffen@bfs.admin.ch


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Tel.: +41 58 463 60 13,
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