Die Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz wächst weiter

Bern, 22.08.2023 - Mit 29 neuen Einträgen umfasst die Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz nun 228 bedeutende Formen dieses Kulturerbes. Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat die Liste 2012 in Zusammenarbeit mit den Kantonen erstellt und nun zum zweiten Mal aktualisiert. Dabei wurden auch diesmal wieder Vorschläge aus der Bevölkerung berücksichtigt.

Bei den Neuzugängen handelt es sich zum einen um Aktivitäten, die von breiten Bevölkerungsschichten ausgeübt und gepflegt werden. Das Wandern ist ein Beispiel dafür. Andererseits enthält die Liste auch Wissen und Fertigkeiten, die von kleineren Gruppen und Gemeinschaften praktiziert und weitergegeben werden. So etwa das Giessen von Viehglocken in den Kantonen Bern, Freiburg, Neuenburg und Wallis. Zum ersten Mal überhaupt hat es auch eine digitale Kultur auf die Liste geschafft: In der so genannten Demoszene treffen sich regelmässig begeisterte Programmiererinnen und Programmierer, um zusammen computergenerierte Animationen zu schaffen.

Auch der Nutzen der lebendigen Traditionen für die ökologische Nachhaltigkeit wurde im Rahmen dieser Aktualisierung hervorgehoben. Das neu aufgenommene Wissen über die Nutzung von Wasserkraft und anderen erneuerbaren Energien in den Kantonen Bern und Wallis zeigt beispielhaft, wie traditionelles Wissen und bewährte Praktiken mithelfen können, aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu bewältigen.

Zur Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz

In der Kulturbotschaft 2025-2028, die bis September in der Vernehmlassung ist, bekräftigt der Bund sein Engagement für die Wertschätzung und Bewahrung lebendiger Traditionen in der Schweiz. Die Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz gibt einen Einblick in die Vielfalt und Bedeutung dieses kulturellen Erbes. Sie umfasst Traditionen und Praktiken, die von Generation zu Generation weitergegeben werden und ein Gefühl von Identität und Kontinuität vermitteln. Dazu gehören beispielsweise Musik und Tanz, Bräuche und Feste oder traditionelles Wissen und Handwerk. Das 2012 in Zusammenarbeit mit den Kantonen erarbeitete und 2017 erstmals aktualisierte Inventar bildet eine wichtige Grundlage für die Erhaltung dieser Form des Kulturerbes. Erneut nahmen die Kantone dabei auch Vorschläge aus der Bevölkerung entgegen.


Adresse für Rückfragen

Allgemeine Fragen: Daniel Menna, stv. Leiter Kommunikation BAK, +41 58 469 69 50, daniel.menna@bak.admin.ch

Fragen zu den einzelnen Einträgen: Isabelle Raboud-Schüle (Mitglied der Schweizer UNESCO-Kommission und Sprecherin der Steuerungsgruppe): +41 78 796 83 33



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