Zentralbahntunnel nach Engelberg: Spätfolgen des Unwetters von 2005 werden beseitigt

Bern, 08.12.2006 - Der Bundesrat hat vom Stand der Arbeiten für den neuen Zentralbahntunnel nach Engelberg und vom weiteren Vorgehen Kenntnis genommen. Der vier Kilometer lange Tunnel der Zentralbahn soll die alte Steilrampe zwischen Grafenort und Engelberg ersetzen. Die Schäden infolge des Hochwassers vom August 2005 führen zu einer Verzögerung der Bauarbeiten.

Mit dem Tunnel kann die Transportkapazität pro Zug mehr als verdoppelt werden. Es wird eine Optimierung des Fahrplanes und der Fahrzeiten ermöglicht, die auch zu einer besseren Umsteigeverbindungen in Luzern führen. Durch den Einsatz von identischem Rollmaterial wie am Brünig werden Rollmaterialeinsatz und -beschaffung günstiger. Schliesslich wird ein besserer Schutz des Trassees gegen Witterungseinflüsse wie Steinschlag, Schnee oder Sturmholz erreicht.

Der Bund finanziert den Bau des Tunnels zu 85 Prozent aus dem 8. dem 9. Rahmenkredit. Die restlichen Kosten werden hälftig auf die Kantone Obwalden und Nidwalden aufgeteilt. Unvorhersehbare Kosten (wie z.B. Geologie) sowie die Teuerung werden ebenfalls vom Bund und den Kantonen gemeinsam übernommen.

Der Bau des Tunnels begann 2001, der Durchstich erfolgte 2004. Das Unwetter vom 22. August 2005 richtete nicht nur im ganzen Engelbergertal grosse Schäden an, sondern auch im fast fertigen Tunnel. Aufgrund der Unwetterschäden und der zuvor aufgetretenen geologischen Schwierigkeiten wird das Projekt die budgetierten Kosten von 68 Mio. Franken übersteigen. Die Endkosten inklusive Teuerung werden voraussichtlich 160 bis 170 Mio. Franken betragen. Davon abzuziehen sind die Versicherungsleistungen der Bauwesenversicherung und allfällige Leistungen aus Haftpflichtansprüchen.

Zurzeit werden Lösungen für die Sanierung des beschädigten Tunnels gesucht. Die Arbeiten werden frühestens im Winter 2007/2008 ausgeführt.

Als Alternative zur Fertigstellung des Tunnels Grafenort – Engelberg käme nur der Ausbau der alten Steilrampe (bis 25 Prozent Steigung) in Frage. Weil aber zum heutigen Zeitpunkt die Investitionskosten und auch die Kosten für den späteren Betrieb klar höher wären und der geplante rationellere Betrieb verunmöglicht würde, wird das Tunnelprojekt wie vorgesehen fertig gestellt.


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