Bundespräsident Berset nimmt an Finanzpakt-Gipfel in Paris teil

Bern, 20.06.2023 - Bundespräsident Alain Berset vertritt die Schweiz diese Woche am Gipfeltreffen für einen neuen weltweiten Finanzpakt in Paris. Auf Einladung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron kommen am Donnerstag, 22. Juni 2023, und am Freitag rund 40 Staats- und Regierungschefinnen und -chefs sowie Spitzen von internationalen Organisationen und aus der Privatwirtschaft zusammen. Sie beraten, wie das internationale Finanzsystem künftig nachhaltiger und sozialer werden kann.

Die Weltgemeinschaft sei mit den grössten Herausforderungen seit Jahrzehnten konfrontiert, betonen die Organisatoren. Die Pandemie hat den zuvor beobachteten Rückgang der Armut demnach nicht nur abgebremst; die globalen Ungleichheiten und Gräben wurden im Gegenteil wieder tiefer. Um die Agenda 2030 mit den Nachhaltigkeitszielen der UNO, Kohlenstoffneutralität und den Schutz der Biodiversität zu erreichen, müsse die Weltgemeinschaft Solidarität und Ehrgeiz unter Beweis stellen. Ziel der kommenden Monate ist es, die Architektur der Entwicklungsfinanzierung und der Klimaschutzmassnahmen zu justieren und das internationale Finanzsystem damit zu stärken und effizienter zu machen.

Der Gipfel von Paris soll den Boden bereiten für Entscheide bei einer ganzen Kaskade von hochrangigen Treffen. Dazu zählen der G20-Gipfel in New Delhi und der Gipfel zu den Nachhaltigkeitszielen in New York, beide im September, das Treffen des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Marrakesch im Oktober und schliesslich die 28. UNO-Klimakonferenz (COP 28) in Dubai bis Mitte Dezember. Nächstes Jahr folgt der UNO-Zukunftsgipfel.

Gerechter Übergang zu einer emissionsarmen Lebensweise
Die globalen Finanzflüsse müssen künftig klimaverträglich sein. Um den gerechten Übergang zu einer emissionsarmen und klimaresilienten Wirtschafts- und Lebensweise («transition juste») zu finanzieren, braucht es nach Ansicht der Schweiz unter anderem einen angemessenen globalen CO2-Preis und eine engere Partnerschaft zwischen Staaten und der Privatwirtschaft. Erforderlich sind zudem mehr Transparenz bei den Klimarisiken und -auswirkungen, insbesondere im Finanzsektor, und international vergleichbare Messwerte, damit die Ziele und Massnahmen von Unternehmen korrekt bewertet werden können.

Wichtig ist der Schweiz auch, dass die internationalen Finanzinstitutionen ihren Beitrag zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele leisten. Die multilateralen Entwicklungsbanken sollten sich hierfür besser koordinieren. Gleichzeitig setzt sich die Schweiz dafür ein, dass bestehende Entscheid- und Finanzierungsmechanismen in den zuständigen Organisationen nicht in Frage gestellt oder dupliziert werden.

Bei den bilateralen Treffen des Bundespräsidenten am Rande des Gipfels von Paris werden neben den Erfordernissen der «transition juste» und einer generellen Stärkung der Nachhaltigkeitsagenda weitere Fragen der internationalen Aktualität zur Sprache kommen.


Adresse für Rückfragen

Christian Favre, Co-Leiter Kommunikation EDI,
+41 79 897 61 91, christian.favre@gs-edi.admin.ch



Herausgeber

Generalsekretariat EDI
http://www.edi.admin.ch

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-95826.html