Bundespräsident Berset an IAO-Gipfel für soziale Gerechtigkeit in Genf

Genf, 14.06.2023 - «Soziale Gerechtigkeit für alle» zählt zu den Kernanliegen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) in Genf, erstmals jedoch findet ein explizit diesem Thema gewidmetes Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs statt. Bundepräsident Alain Berset vertrat an der Eröffnung am Mittwoch, 14. Juni 2023, die Schweiz.

«Neue Technologien, Klimawandel, Migrationsbewegungen und die demografischen Herausforderungen betreffen alle. Es braucht eine internationale Zusammenarbeit auf allen Ebenen, damit wir eine globale Koalition für soziale Gerechtigkeit bilden können», erklärte der Bundespräsident: «Dies erfordert die Mobilisierung des gesamten multilateralen Systems». Die IAO mit ihrer tripartiten Struktur, an der neben den Staaten auch Organisationen von Arbeitgebenden und -nehmenden beteiligt sind, verfüge über besondere Möglichkeiten, die soziale Gerechtigkeit zu stärken.

An dem zweitägigen Gipfel in Genf sollen Strategien für ein besser abgestimmtes Engagement der internationalen Gemeinschaft erörtert werden. Die Schweiz unterstützt das Ansinnen des 2022 gewählten IAO-Generaldirektors Gilbert F. Houngbo, die weltweite Zusammenarbeit in diesem Themenbereich zu vertiefen. Eine kohärente Politik innerhalb der IAO und eine engere Absprache mit anderen internationalen Organisationen zählen seit langem zu den Zielen der Schweiz. Sie fordert namentlich eine intensivere Zusammenarbeit mit der Weltbank und der Welthandelsorganisation (WTO) - dies unter anderem mit Blick auf Bestimmungen zur Arbeitswelt in Freihandelsabkommen.

Bundespräsident Berset betonte in seiner Rede, dass soziale Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden voneinander abhängig seien - sowohl innerhalb von Staaten wie zwischen ihnen. Er erwähnte die fortbestehenden Anliegen, die in der Schweiz unter anderem der feministische Streik auf die Agenda setzt. Weltweit bedrohten zudem wachsende soziale Spannungen den Zusammenhalt. Diese Entwicklung sowie weitere Fragen der internationalen Aktualität kamen auch bei bilateralen Treffen am Rande des Gipfels zur Sprache.

Bundesrat Parmelin an Arbeitskonferenz der IAO
Das Gipfeltreffen zur sozialen Gerechtigkeit findet parallel zur 111. Internationalen Arbeitskonferenz (IAK) der IAO statt. Bundesrat Guy Parmelin vertrat die Schweiz am Dienstag an dieser Konferenz, die noch bis am Freitag, 16. Juni, dauert. Die IAK ist unter anderem der Berufsbildung gewidmet; dabei unterstützt die Schweiz die Verabschiedung einer Empfehlung der IAO zu qualitativ hochwertiger Lehrlingsausbildung. Die Schweiz misst insbesondere dem Einbezug der Sozialpartner bei der Gestaltung und Umsetzung der Politikkonzepte, Rahmenwerke, Systeme und Programme hohe Bedeutung bei.

Die IAO wurde nach dem Ersten Weltkrieg 1919 zusammen mit dem Völkerbund gegründet; die Schweiz ist Mitglied von Anfang an. Schon damals wurde das Prinzip der sozialen Gerechtigkeit als Voraussetzung für einen universellen und dauerhaften Frieden betrachtet.

Heute ist die IAO eine UNO-Sonderorganisation mit Sitz in Genf. Ihr Hauptziel besteht darin, die soziale Gerechtigkeit und die Menschenrechte in der Arbeitswelt zu fördern. Als fünftgrösste Geldgeberin ist die Schweiz eine bedeutende Partnerin der Organisation und unterstützt Projekte der IAO zur Stärkung der Arbeitnehmendenrechte und der Produktivität in diversen Ländern und Sektoren.


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