CO2-Emissionsvorschriften für Fahrzeuge – Bericht über die Auswirkungen 2012 - 2021

Bern, 02.06.2023 - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 2. Juni den Bericht «Auswirkungen der CO2-Emissionsvorschriften für neue Personenwagen, Lieferwagen und leichte Sattelschlepper 2012 – 2021» verabschiedet. Damit informiert der Bundesrat das Parlament über Zielerreichung und Wirksamkeit der CO2-Emissionsvorschriften, die in der Schweiz seit 2012 für neue Personenwagen und seit 2020 auch für neue leichte Nutzfahrzeuge gelten.

Gesetzliche Zielwerte knapp verfehlt: Die Absenkung des durchschnittlichen CO2-Ausstosses aller Neufahrzeuge auf die gesetzlich festgelegten Zielwerte wurde bisher sowohl bei den Personenwagen (PW) als auch bei den leichten Nutzfahrzeugen (LNF) nicht erreicht. 2021 lagen sie bei den neuen PW bei 129.8 g CO2/km und damit über dem Zielwert von 118 g CO2/km (gemäss World Light Vehicles Test Procedure, WLTP-Messverfahren). Bei den LNF lag der Durchschnitt der Neuwagenflotte 2021 mit 217.2 g/km ebenfalls über dem Zielwert von 186 g/km (WLTP).

Importeure haben individuelle Zielvorgaben weitgehend erreicht: Die individuellen Zielvorgaben der Importeure liegen im Durchschnitt höher als die Zielwerte gemäss CO2-Gesetz. Grund dafür ist, dass bei der Berechnung der individuellen Zielvorgaben das Leergewicht der neuen Fahrzeuge, das in den letzten Jahren stetig gestiegen ist, berücksichtigt wird. Die Importeure haben ihre Zielvorgaben bisher weitgehend erreicht: Die Überschreitungen der individuellen Zielvorgaben sind gering, ebenso die durchschnittlichen Sanktionsbeträge pro Fahrzeug.

Sanktionen von teilweise über 100 Millionen: Von 2012 bis 2017 lagen die Sanktionen im tiefen ein- bis zweistelligen Millionenbereich. Ab 2018 stiegen sie an und erreichten 2020 mit rund 132 Millionen Franken bei den PW und 16 Millionen Franken bei den LNF ein Maximum, bevor sie 2021 wieder stark zurückgingen. In allen Jahren entfiel jeweils der Grossteil der Sanktionen auf einige wenige Importeure, während bei der überwiegenden Mehrheit der Importeure keine Sanktionen anfielen.

Wirksamkeit der CO2-Emissionsvorschriften: Die Vorschriften haben dazu beigetragen, die weitere Zunahme des verkehrsbedingten CO2-Ausstosses zu dämpfen. Die Marktanteile von emissionsarmen PW und LNF haben seit der Einführung der Emissionsvorschriften stark zugenommen, insbesondere ab dem Jahr 2019 bei den PW und ab dem Jahr 2021 bei den LNF. Die Emissionsvorschriften setzen dazu deutliche finanzielle Anreize.

Auswirkungen auf den Markt: Die CO2-Emissionsvorschriften verursachen keine signifikanten Verzerrungen auf dem Fahrzeugmarkt. Gewisse Auswirkungen kann es vollzugsbedingt beim Import einzelner Fahrzeuge geben. Bei Verschärfungen der Vorschriften können zudem starke Übergangseffekte beobachtet werden. Bis 2022 haben sich die Marktanteile von Direkt- und Parallelimporten aber bereits wieder auf ähnlichem Niveau wie vor der letzten Verschärfung im Jahr 2020 stabilisiert. Die Verfügbarkeit von Fahrzeugen insbesondere für den Parallel- und Direktimport war dabei ab 2017 infolge der Umstellung auf WLTP und ab 2020 infolge der Covid-19-Pandemie, des Mangels an Halbleitern und des Ukraine-Kriegs anhaltend eingeschränkt.


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