Saisonale Zunahme der Kurzarbeit im Januar 2000

Bern, 10.03.2000 - Im Januar 2000 waren 1’887 Personen von Kurzarbeit betroffen, 416 Personen mehr (+28,3%) als im Vormonat. Die Anzahl der betroffenen Betriebe erhöhte sich um 93 Einheiten (+66,0%) auf 234. Die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen um 21’022 (+19,3%) auf 130’194 Stunden zu. In der entsprechenden Vorjahresperiode (Januar 1999) waren 266’864 Ausfallstunden registriert worden, welche sich auf 3’872 Personen in 404 Betrieben verteilt hatten. Dies ergaben die Erhebungen des SECO - Staatssekretariat für Wirtschaft.

Im Januar 2000 betraf die Kurzarbeit 1’500 Männer und 387 Frauen. Im Vergleich zum Vormonat entspricht das bei den Männern einer Zunahme um 346 Personen oder +30,0%. Verantwortlich dafür war hauptsächlich die Entwicklung im Baugewerbe. Die Zahl der kurzarbeitenden Frauen erhöhte sich um 70 Personen oder +22,1%. Dies war primär durch den Verlauf in der Textilindustrie bedingt.

Im Vergleich der Regionen entfielen auf die Deutschschweiz 88’421 ausgefal-lene Arbeitsstunden, also rund 68% der registrierten Kurzarbeit im Berichtsmonat Januar. Im Vergleich zum Dezember 1999 waren dies 11’973 Stunden mehr, was einer Zunahme um 15,7% entspricht. In der Westschweiz und im Tessin wurden 41’773 Ausfallstunden erfasst. Gegenüber dem Vormonat bedeutet dies einen Anstieg um 9’049 Stunden (+27,7%).

Nach Kantonen aufgelistet verzeichnete St. Gallen (27’948 Ausfallstunden / 19’444 Stunden mehr als im Vormonat) am meisten Kurzarbeit, gefolgt von Zürich (18’930 / -1’677), Tessin (11’639 / +6’608) und Wallis (8’963 / +3’320). 15 Kantone wiesen zunehmende, einer unverändert keine und deren 10 abnehmende Kurzarbeit gegenüber dem Vormonat aus. Die grösste absolute Zunahme verzeichnete der Kanton St. Gallen, gefolgt von Tessin und Wallis. Im Kanton Luzern (3’029 / -11’132) wurde die stärkste Abnahme an Kurzarbeit registriert, gefolgt von Jura (4’182 / -5’057) und Solothurn (897 / -4’409).

Nach Wirtschaftszweigen gegliedert war im Januar das Baugewerbe (44’800 / +29’790) am stärksten von Kurzarbeit betroffen. Die zweitgrösste Zahl an ausgefallenen Arbeitsstunden entfiel auf den Bereich Holz/Möbel (11’547 / +229), gefolgt von den Textilien (11’008 / -6’373) und der Metallindustrie (9’619 / -248).

Von den 33 ausgewiesenen Branchen vermeldeten 15 ansteigende, 7 unverändert keine und deren 11 abnehmende Ausfallstunden im Vergleich zum Vormonat. Die grösste Zunahme registrierte das Baugewerbe, gefolgt von Steine/Erden (5’679 / +3’258) und der Land-/Forstwirtschaft (3’980 / +3’213). Die stärkste Abnahme wurde im Bereich Textilien festgestellt, gefolgt von Uhren/Bijouterie (3’098 / -4’907) und Energie/Wasser/Bergbau (0 / -3’155).

Ein Anstieg der Kurzarbeit im Januar entspricht dem erwarteten jahreszeitlichen Verlauf dieses Indikators. Die branchenspezifische Betrachtung der Entwicklung im Januar 2000 unterstreicht den saisonalen Charakter des Anstiegs der Kurzarbeit: Das Baugewerbe, welches von allen Branchen wohl am sensibelsten auf saisonale Schwankungen reagiert, war für den Hauptteil der Zunahmen der Kurzarbeit verantwortlich. Die Dominanz der Männer bei den Bauberufen erklärt zudem auch die unterschiedliche Entwicklung der Kurzarbeit nach Geschlechtern.

Bern, 10. März 2000

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