Erste Jahreszahlen 2022 Zivildienst: Mehr Zulassungen, weniger Einsatzbetriebe und Einsatzplätze

Thun, 16.02.2023 - Im vergangenen Jahr wurden 6'635 Personen zum Zivildienst zugelassen. Gegenüber dem Jahr 2021 ist dies eine Zunahme von 7,9%. Mit rund 1,7 Mio. liegen die geleisteten Diensttage auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Die Anzahl der Einsatzbetriebe liegt bei 4'516 und ist rückläufig (2021: 4'698). Dies zeigen die ersten Jahreszahlen des Bundesamts für Zivildienst (ZIVI).

Die Zunahme der Zulassungen um 7,9% ist teilweise mit geburtenstarken Jahrgängen erklärbar. Die Anzahl der 2022 in den Rekrutierungszentren der Armee endgültig beurteilten Stellungspflichtigen lag bei 34'259 Personen um 9,6% höher als im Vorjahr. Davon waren 24'804 militärdiensttauglich, d.h. 9,5% mehr als im Vorjahr. Von den 6'635 vom Zivildienst zugelassenen Personen (Zivis) reichten 3'769 (57%) ihr Gesuch vor der Rekrutenschule (RS), 764 (11%) nach Beginn der RS, sowie 2'102 (32%) nach bestandener RS ein. Zivis leisteten die meisten der rund 1,7 Mio. Diensttage im Sozial-, im Gesundheits- und im Schulwesen.

Die Anzahl der Einsatzbetriebe nimmt ab, die Zahl der Inspektionen ist gestiegen

Ende 2022 waren 4'516 Einsatzbetriebe anerkannt (2021: 4'698). Dieser Rückgang ist auf die gesetzlich verankerte Steuerung zurückzuführen, bei der eine Neuanerkennung von Einsatzbetriebe nur noch in Tätigkeitsbereichen erfolgt, in denen das Angebot an Einsatzplätzen die Nachfrage der Zivis nicht übersteigt. Für den konsequenten Vollzug des Zivildienstes stehen weiterhin genügend Einsatzplätze zur Verfügung und die relative Arbeitsmarktneutralität der Zivildiensteinsätze ist gewahrt. Eine 2022 ausgewertete Umfrage des ZIVI bei Einsatzbetrieben zeigte, dass deren Zufriedenheit betreffend Leistung, Motivation und Fachkompetenz der Zivis gross ist und 88% der Einsatzbetriebe auch einen Zivildienstpflichtigen finden (Auswertung der Umfrage bei den Einsatzbetrieben des Zivildienstes).

2022 wurden mit einer Anzahl von 1'097 wieder so viele Inspektionen wie vor der Pandemie durchgeführt (2021: 847, 2020: 768, 2019:1'102). Schwerwiegende Verstösse gegen die Vollzugsregeln wurden in weniger als 3% der Vorortprüfungen festgestellt.

Weitere statistische Jahreszahlen finden sich laufend ergänzt auf der Website des Bundesamts für Zivildienst ZIVI (Der Zivildienst in Zahlen).

Anzahl Zulassungen zum Zivildienst und Anzahl endgültig beurteilter Stellungspflichtiger in einem Kalenderjahr

Die Zulassungszahlen zum Zivildienst werden in den grösseren Zusammenhang mit der Zahl endgültig als militärdiensttauglich beurteilter Stellungspflichtiger gestellt.

Die Militärdiensttauglichkeit ist eine Voraussetzung, um zum zivilen Ersatzdienst (Zivildienst) zugelassen werden zu können. Wenn bei der Rekrutierung in einem Kalenderjahr mehr Stellungspflichtige militärdiensttauglich beurteilt werden, kann sich dies bei den Zulassungszahlen zum Zivildienst auf die Kategorie von Personen auswirken, die ihr Gesuch um Zulassung vor der Rekrutenschule eingereicht haben. Zu dieser Kategorie «Zulassung mit Gesuch vor Beginn RS» werden jedoch auch jene Personen gezählt, die in einem früheren Jahr als militärdiensttauglich rekrutiert wurden, die Rekrutenschule aber verschoben haben und vor ihrem RS-Beginn ein Zivildienstgesuch einreichten. Die Anzahl Zulassungen vor Beginn RS kann somit nicht in einen direkten Zusammenhang mit den als militärdiensttauglich beurteilten Stellungspflichtiger desselben Kalenderjahres gestellt werden.

Unabhängig vom Zeitpunkt der Gesuchstellung durchlaufen alle Gesuchsteller einen rund dreimonatigen Zulassungsprozess. In dessen Verlauf besuchen sie einen obligatorischen Einführungstag, an welchem sie über die Pflichten im Zivildienst informiert werden. Bei rund einem Viertel der Gesuchsteller mündet der Gesuchsprozess nicht in einer Zulassung zum Zivildienst. Diese Personen bleiben militärdienstpflichtig.


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