Erdbeben in der Türkei und Syrien: Rettungskette beendet Einsatz – Bund schickt weitere Fachleute und Material in Erdbebenregion

Bern, 13.02.2023 - Nach fast einwöchigem Dauereinsatz beendet die Rettungskette Schweiz ihre Suche nach Überlebenden des verheerenden Erdbebens in der Türkei. Das Team und die Suchhunde kehren am Montag, 13. Februar 2023, wieder in die Schweiz zurück. Die zweite Phase der Nothilfe ist bereits zwei Tage zuvor angelaufen: Am Samstag, 11. Februar 2023, erreichte das Soforteinsatzteam des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) die türkische Provinz Hatay. Zudem ist eine erste Hilfslieferung mit 300 winterfesten Familienzelten auf dem Weg in die Erdbebenregion.

Nur wenige Stunden nach den verheerenden Erdbeben vom 6. Februar 2023 in der Türkei und Syrien flogen 87 Expertinnen und Experten der Rettungskette Schweiz mit acht Suchhunden in die Türkei. Zum Rettungsteam gehören auch rund 30 Spezialisten der militärischen Katastrophenhilfe der Armee. Weil nach Erdbeben jede Stunde zählt, um Überlebende bergen zu können, startete das Einsatzteam unter der Leitung von Sebastian Eugster unverzüglich seine Such- und Rettungsarbeiten. Die Rettungskette Schweiz konnte elf Personen lebend retten, darunter ein sechs Monate altes Kleinkind und dessen Mutter.

Eine Woche nach dem schweren Erdbeben in Südostanatolien konnte die Rettungskette alle ihr zugewiesenen Schadensplätze abschliessen. Deshalb endet die Such- und Rettungsphase der Rettungskette Schweiz. Das Team landet am frühen Montagabend in Zürich. Es wird dort von Patricia Danzi, der Direktorin der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), von Silvio Flückiger, Stv. Chef der Humanitären Hilfe, sowie vom Chef der Armee, Thomas Süssli, empfangen. Auch ein isländisches Rettungsteam wird auf diesem Flug erwartet.

Zweite Phase der Nothilfe bereits angelaufen

Bereits vor der Demobilisierung der Rettungskette Schweiz hat der Bund die zweite Phase der Nothilfe eingeleitet: Die DEZA verstärkt in dieser Phase den Einsatz der Schweiz in den betroffenen Regionen der Türkei und in Syriens mit zusätzlichen Spezialistinnen und Spezialisten sowie mit Hilfsmaterial.

So erreichte am Samstag, 11. Februar 2023, das Soforteinsatzteam des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) die Provinz Hatay. Das Team wird sich auf die Überlebenshilfe der betroffenen Menschen konzentrieren. Es bestehen grosse humanitäre Bedürfnisse für winterfeste Unterkünfte, Hygienematerial, medizinische Versorgung sowie gebäudestatische Abklärungen zur Weiternutzung der noch stehenden Gebäude.

Eine erste Hilfsgüterlieferung von 300 winterfesten Familienzelten für 1'500 Personen ist unterwegs ins Schadensgebiet und wird an den türkischen Katastrophenschutz (AFAD) zur raschen Verteilung an die vom Erdbeben betroffene Zivilbevölkerung übergeben werden. Die Lieferung von weiteren 300 Familienzelten in die betroffene Region von Syrien läuft auf Hochtouren.

Unterwegs ist seit 13. Februar 2023 ausserdem ein Team der DEZA mit Schweizer Fachkräften von Damaskus in Richtung Aleppo. Diese Expertinnen und Experten sind derzeit in den Schweizer Vertretungen der Region stationiert und kennen das Umfeld gut. Das Team hat den Auftrag, eine humanitäre Situationsanalyse vorzunehmen und humanitäre Aktionen der Schweiz und im Verbund mit ihren Partnern vor Ort einzuleiten. Die DEZA unterstützt in ganz Syrien unabhängig von Konfliktlinien und basierend auf den Bedürfnissen vor Ort.

Bisher hat die Schweiz 7 Millionen Franken für die Nothilfeoperation (inklusive Appelle der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften IFRC) für die Türkei und Syrien gesprochen.


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