Coronavirus: Geschäftsmieten – Bundesrat nimmt dritten Bericht zur Kenntnis

Bern, 21.12.2022 - Die Situation bei den Geschäftsmieten hat sich nach Aufhebung aller Covid-19-Massnahmen im Sommer 2022 weitgehend entschärft. Der Bundesrat hat am 21. Dezember 2022 den dritten Monitoringbericht Geschäftsmieten zur Kenntnis genommen. Eine Befragung von Unternehmen, die von den Massnahmen während der Pandemie besonders betroffen waren, ergab, dass die Pandemie zwar Spuren hinterlassen hat. Dank den wirtschaftlichen Unterstützungsmassnahmen hat sich die Situation aber für viele Unternehmen deutlich verbessert. Das Monitoring im Bereich der Geschäftsmieten wird damit abgeschlossen.

Der dritte Monitoringbericht stützt sich wesentlich auf eine Unternehmensbefragung, welche das Forschungsinstitut gfs.bern im Sommer 2022 bei besonders betroffenen Unternehmen durchgeführt hat. Knapp zwei Drittel der 1299 Unternehmen gingen zum Zeitpunkt der Befragung davon aus, dass die Covid-Krise vorläufig überstanden sei, sich jedoch im Winter wieder verschlimmern könnte. Nur 13 Prozent waren der Meinung, dass sie vollständig überstanden sei. Auch wenn zum Befragungszeitpunkt bereits seit mehreren Wochen keine Massnahmen mehr in Kraft waren, gaben 46 Prozent an, weiterhin in unterschiedlichem Ausmass von der Covid-19-Krise betroffen zu sein. 52 Prozent teilten mit, sie seien nicht länger betroffen.

Zahlungsschwierigkeiten und Suche nach Lösungen

Die Situation in Bezug auf Zahlungsprobleme bei Mieten gleicht sich zunehmend wieder derjenigen vor der Pandemie an. Vor Beginn der Pandemie hatten rund acht Prozent der Unternehmen Schwierigkeiten beim Zahlen der Miete. Während der Pandemie stieg dieser Wert auf 38 Prozent. Im Sommer 2022 hatten noch 14 Prozent- Mühe, die Miete zu begleichen.  

Was die Vereinbarungen zwischen den Mietparteien angeht, bestätigte diese Befragung die Resultate der beiden vorgängigen Monitoringberichte. Wenn sich die Mietparteien um eine Lösung bemühten, kam es häufig zu einer Einigung. In zwei von fünf Fällen kam es allerdings zu keinen Gesprächen. Bei gut einem Drittel der Unternehmen hat die Pandemie dazu geführt, dass sie bei Mietverhandlungen für Geschäftsliegenschaften anders vorgehen. Sie verhandeln hauptsächlich anders in Bezug auf den Preis, auf die Mietdauer und auf die Kündigungsfristen.

Wirtschaftliche Folgen

Was die wirtschaftliche Lage angeht, gaben 43 Prozent der Unternehmen an, ihr Umsatz habe in den ersten Monaten 2022 unter demjenigen von 2019 gelegen. Drei Viertel der betroffenen Unternehmen führen diese Entwicklung auf die Pandemie zurück. Ein Viertel der Unternehmen hat sich wegen der Pandemie zusätzlich verschulden müssen. Dies betrifft vorwiegend Gastronomiebetriebe und den Detailhandel. Gleichzeitig gaben knapp zwei Drittel der Unternehmen an, dass die staatlich gewährten Unterstützungsmassnahmen ihre wirtschaftliche Situation verbessert habe.

Monitoring wird abgeschlossen

Am 7. Oktober 2020 beziehungsweise am 30. Juni 2021 hatte der Bundesrat einen ersten und zweiten Monitoringbericht zur Situation der Geschäftsmieten infolge der Covid-19-Pandemie vorgelegt. Das BWO wurde anschliessend beauftragt, die Situation für 2022 weiterhin zu beobachten. Beinahe drei Jahre nach Ausbruch der Covid-19-Pandemie in der Schweiz hat sich die Situation im Bereich der Geschäftsmieten weitgehend entschärft. Mit diesem dritten Bericht wird das Monitoring abgeschlossen.


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