Von der Notlage zur Nachhaltigkeit: Bundespräsident Cassis eröffnet in Genf Gipfel zur wirksamen Entwicklungszusammenarbeit

Genf, 12.12.2022 - Bundespräsident Ignazio Cassis hat am 12. Dezember in Genf das Gipfeltreffen der hochrangigen Konferenz über die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit eröffnet. Rund 75 Minister und 3 Staatschefs nehmen teil und es werden über 3000 Teilnehmende erwartet, physisch und virtuell. In seiner Eröffnungsrede unterstrich Bundespräsident Cassis, dass globale Herausforderungen nur durch eine stärkere und effizientere Zusammenarbeit bewältigt werden können. Getreu dem Grundsatz der Inklusivität bringt der Gipfel Regierungsvertreter, aber auch Geberländer und die Zivilgesellschaft zusammen, um die nachhaltige Entwicklung besser in den lokalen Realitäten zu verankern.

Die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit ist seit langem ein zentrales Thema für die Schweiz. Die Schweiz will mit ihrem Beispiel andere inspirieren, insbesondere dank der starken Verankerung der DEZA in den Empfängerländern und des Ökosystems in Genf, wo Wissenschaft und Diplomatie miteinander sprechen können.

Die Schweiz hat in der Globalen Partnerschaft für wirksame Entwicklungszusammenarbeit seit 2019 den Co-Vorsitz als Vertreterin der Geberländer inne. Sie ist in dieser Rolle und als Gastgeberland verantwortlich für die Ausarbeitung des Schlussdokuments des Gipfels in Genf. Dieses Engagement der Schweiz zugunsten eines koordinierten Ansatzes in der Entwicklungszusammenarbeit steht im Einklang mit der Priorität der Schweiz, ein leistungsfähiges multilaterales System in variabler Zusammensetzung zu fördern, sowie mit dem Einsitz in den UNO-Sicherheitsrat ab 2023.

Plädoyer für Multilateralismus
“Die Abkehr von internationalen Gremien und das Risiko, ganze Regionen gegeneinander auszuspielen, ist eine sehr gefährliche Entwicklung”, sagte Bundespräsident Ignazio Cassis in seiner Eröffnungsrede. Ein Rückzug sei keine Lösung. « Das internationale Genf, das uns heute empfängt, hat uns gelehrt, dass Einigkeit Stärke bedeutet! Was uns unterscheidet, sollte uns nicht spalten, sondern bereichern! Gemeinsame Werte und gegenseitiger Respekt sind unser Kompass. Wir müssen Verantwortung übernehmen und gemeinsam handeln. Dies ist die raison d’être der Globalen Partnerschaft.» Angesichts der Schwierigkeiten, denen sich der Multilateralismus gegenübersieht, unterstrich Bundespräsident Cassis, dass die Menschheit vor Herausforderungen stehe, die sie nur durch eine stärkere und effizientere Zusammenarbeit bewältigen kann.

Der Bundespräsident sprach davon, wie wichtig die Partnerschaft und die Konferenz sind, da sie nicht nur Geber- und Empfängerländer vereint, sondern auch multilaterale Organisationen, die Zivilgesellschaft, den Privatsektor und Vertreter von Parlamenten und Gewerkschaften. Er betonte insbesondere die zentrale Rolle der Wissenschaft für die Zukunft.

Halbzeit der Agenda 2030 zur nachhaltigen Entwicklung
Das hochrangige Treffen in Genf findet zur Halbzeit der Agenda 2030 zur nachhaltigen Entwicklung statt und steht vor einer doppelten Herausforderung: Einerseits braucht es Fortschritte bei den Zielen für nachhaltige Entwicklung, deren Umsetzung aufgrund der zahlreichen aktuellen Krisen in Rückstand geraten ist. Andererseits gilt es, die Widerstandsfähigkeit der am stärksten bedrohten Ländern gegen die Folgen des Klimawandels zu stärken. Es geht darum, die Agenda2030 und ihre nachhaltigen Entwicklungsziele über die multilateralen Entwicklungsorganisationen mit den lokalen Realitäten in Einklang zu bringen.

Der Gipfel unterstreicht, dass eine effektive Zusammenarbeit ergebnisorientiert ist, alle Arten von Partnern einbezieht und transparent und rechenschaftspflichtig ist und das Vertrauen stärkt, das zu wirksamen Partnerschaften und besseren Ergebnissen in den Ländern führt.

Am Ende der Konferenz soll eine Erklärung stehen, welche die Führung und Verantwortung der Länder in den Mittelpunkt der Bemühungen stellt, die Agenda 2030 voranzubringen. Zudem soll die die Notwendigkeit bekräftigt werden, in den Ländern Kapazitäten aufzubauen, aktive und integrative Dialoge zwischen allen Beteiligten über die Entwicklungsprioritäten und -strategien fortzuführen und das gegenseitige Vertrauen und die Rechenschaftspflicht der Entwicklungsakteure durch bessere und leichter zugängliche Daten zu stärken. Weiter sollen die Reformen und Instrument der GPDEC genehmigt werden.

Zentrale Rolle für Daten und Monitoring
Neben der Rolle als Gastgeberland und Co-Vorsitzender von GEPDC hat die Schweiz auch den Vorsitz von MOPAN, dem Netzwerk von Geberländern, welche im Bereich Monitoring zur Leistungsfähigkeit multilateraler Entwicklungsorganisationen zusammenarbeiten. Anlässlich des 20. Jahrestags von MOPAN wird Bundespräsident Cassis einen High-Level-Event zu den Herausforderungen des multilateralen Systems eröffnen.


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