Unternehmertum hat in der Berufsbildung einen hohen Stellenwert

Bern, 23.11.2022 - Die Vermittlung unternehmerischer Kompetenzen nimmt in der höheren Berufsbildung einen hohen Stellenwert ein. Sie erfolgt unabhängig vom Geschlecht der Absolvierenden, gemäss den Anforderungen und Bedürfnissen des jeweiligen Berufs. Entsprechende Bildungsangebote gibt es sowohl für traditionell stärker von Männern wie auch für mehrheitlich von Frauen gewählte Berufe. Zu diesem Schluss kommt der Bericht «Unternehmertum und Gleichstellung in der Berufsbildung», den der Bundesrat am 23. November 2022 verabschiedet hat.

In Erfüllung des Postulats 20.4285 der FDP-Liberalen Fraktion «Berufsbildung und Gleichstellung. Lust und Kompetenzen vermitteln, unternehmerisch tätig zu werden, Frauen wie Männern und in allen Branchen» hat das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI mit einer Analyse von 92 ausgewählten Berufsprofilen untersucht, welchen Stellenwert das Unternehmertum in den Bildungsgängen und Prüfungen der höheren Berufsbildung hat. Unternehmerische Kompetenzen wurden dabei in nahezu allen Berufsprofilen ausgemacht. Zudem besuchen auf Stufe der höheren Fachschulen beide Geschlechter gleichermassen Ausbildungen mit betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt. Der Zugang zu unternehmerischen und betriebswirtschaftlichen Ausbildungen ist somit geschlechtsneutral. Dasselbe Ergebnis zeigt sich auch bei den Berufsprüfungen.

Die bedarfsorientierte Vermittlung unternehmerischer Kompetenzen ist seit langem Teil der Berufsbildung und insbesondere der höheren Berufsbildung. Diesbezüglich bewährt sich, dass die Organisationen der Arbeitswelt (OdA) für den Inhalt der Ausbildungen zuständig sind. Daneben unternimmt der Bund zusammen mit den Kantonen und den OdA verschiedenste Anstrengungen, um die Chancengerechtigkeit zu fördern, Benachteiligungen und Stigmatisierungen abzubauen und eine fundierte und ausgewogene Berufswahl zu ermöglichen. Die Bemühungen setzen dabei schon in den Schulen an, die auf die Sekundarstufe II und die Tertiärstufe zuführen.

Der Bottom-up-Ansatz in der Berufsbildung hat sich bewährt. Aufgrund der Zuständigkeiten und der bereits laufenden Massnahmen und Angebote sieht der Bundesrat zurzeit keinen zusätzlichen staatlichen Handlungsbedarf zur Förderung von Unternehmertum und Gleichstellung in der Berufsbildung. Der Bund wird jedoch darauf achten, dass die aus der Analyse gewonnenen Erkenntnisse künftig in die Berufsentwicklungsprozesse einfliessen, so etwa bei der Gewichtung überfachlicher Kompetenzen und bei der Formulierung von Handlungskompetenzen im Bereich Unternehmensführung auf den verschiedenen Ausbildungsstufen.


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