Massnahmen zur Verbesserung der Beschäftigungsperspektiven älterer Arbeitnehmer

Bern, 04.08.2003 - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) führt eine Analyse zu den Beschäftigungsperspektiven älterer Arbeitnehmenden in rund zwanzig Ländern durch, darunter auch der Schweiz. Ziel ist es, die Regierungen vermehrt für die Notwendigkeit zu sensibilisieren, ältere Arbeitnehmende so lange als möglich und unter möglichst guten Voraussetzungen in der Arbeitswelt zu halten. Vor dem Hintergrund der demographischen Alterung ist diese Frage – nicht zuletzt im Hinblick auf die Finanzierung der Sozialwerke – von erstrangiger Bedeutung.

Für die Schweiz kommt die OECD zum Schluss, dass trotz der im internationalen Vergleich hohen Arbeitsmarktpartizipation älterer Arbeitnehmenden das Arbeitskräftemanagement für diese Alterskategorie (50 und älter) noch nicht optimal ist. Verbesserungsmöglichkeiten sieht die OECD namentlich in der Koordination zwischen den verschiedenen Stellen, die für sozialpolitische und arbeitsmarktliche Belange zuständig sind sowie bei der Koordination zwischen den Kantonen. Die OECD moniert, dass bei Entscheiden auf verschiedenen staatlichen Ebenen und in den einzelnen Sozialwerken den Auswirkungen auf die anderen Bereiche zu wenig Beachtung geschenkt wird. 

Dieses Problem wurde in der Schweiz bereits erkannt. Der Bund hat in Zusammenarbeit mit den kantonalen Stellen und den verschiedenen Sozialwerken das Projekt IIZ in die Wege geleitet, das eine verstärkte interinstitutionelle Zusammenarbeit gewährleisten soll. Diese Bestrebungen könnten unter anderem auch die Faktoren, welche die Beschäftigungsfähigkeit der älteren Arbeitnehmenden beeinflussen, verbessern. 
Die OECD hebt ausserdem hervor, dass es künftig immer wichtiger sein wird, dass sich die Arbeitnehmenden permanent weiterbilden, damit ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt gewahrt bleiben. Die Empfehlungen der OECD erstrecken sich auch auf andere Bereiche. So müssten die Instrumente der Arbeitslosenversicherung, insbesondere bei Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV), den Besonderheiten der älteren Arbeitslosen noch besser angepasst werden. Gemäss den Empfehlungen der OECD sollte in der Lohnpolitik die altersbezogene Lohnbemessung vermehrt einer kompetenz- und produktivitätsbasierten Bewertung Platz machen, um auf dem Arbeitsmarkt eine grössere Flexibilität in der letzten Phase des Erwerbslebens zu erreichen.

Die August-Ausgabe des Volkswirtschaft-Magazins für Wirtschaftspolitik (8-2008) ist dem Thema Alter und Arbeitsmarkt gewidmet. Dort wird eine Zusammenfassung dieser thematischen Studie der OECD veröffentlicht sowie andere Studien zu verwandten Themen.

Bern, 4. August 2003

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