Einführung einer Fachprüfung für medizinische Praxisassistentinnen und Praxisassistenten hat sich bewährt

(Letzte Änderung 28.10.2022)

Bern, 26.10.2022 - Die 2015 eingeführte Weiterbildung zur medizinischen Praxiskoordinatorin bzw. zum Praxiskoordinator (MPK) erfüllt die Erwartungen der Ärzteschaft. Dies zeigt ein Bericht, den der Bundesrat an seiner Sitzung vom 26. Oktober 2022 verabschiedet hat. Die Weiterbildung mit eidgenössischem Fachausweis ist bei medizinischen Praxisassistentinnen und Praxisassistenten (MPA) beliebt und trägt zur Qualität der Versorgung bei.

Seit 2015 können sich medizinische Praxisassistentinnen und Praxisassistenten (MPA) mit einer Fachprüfung zur medizinischen Praxiskoordinatorin oder zum Praxiskoordinator (MPK) weiterbilden. Bis Ende 2021 haben 901 Personen die Weiterbildung absolviert. Umfragen 2016 und 2018 bei der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte, den Haus- und Kinderärzten Schweiz sowie der Organisation der Arbeitswelt Berufsbildung MPA (Odamed) haben gezeigt, dass die Fachprüfung zur MPK als gewinnbringend eingeschätzt wird – nicht nur für die Ärzteschaft, sondern auch für die Patientinnen und Patienten und die MPA bzw. MPK selber. Allfällige Anpassungen sind im Rahmen von regulären Revisionen möglich.

Diese Einschätzung wird durch eine 2021 durchgeführte Studie des Berner Hausarztinstituts (BIHAM) gestützt. Sie zeigt, dass der Einsatz von MPK in Hausarztpraxen zum Erhalt der Versorgungsqualität beitragen kann, und dass gewisse Leistungen von den MPK in derselben Qualität durchgeführt werden können, wie wenn diese durch die Hausärztin oder den Hausarzt erbracht werden.

Mit der regelmässigen Überprüfung der Lernzielkataloge der MPA und des Berufsprofils der MPK durch die interessierten Berufsverbände und Organisationen ist ein Instrument vorhanden, um das Berufsbild auch in Zukunft an die Erwartungen der Leistungserbringer und die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten anzupassen. Für den Bund besteht kein Handlungsbedarf, wie der Bundesrat in seinem Bericht in Antwort auf das Postulat Steiert «Rolle der Praxisassistentinnen im schweizerischen Gesundheitssystem» (14.3632) festhält.

Die eidgenössische Berufsprüfung MPK wurde 2015 vor dem Hintergrund mehrerer Entwicklungen eingeführt. Die Strategie «Gesundheit 2020» des Bundesrats hielt fest, dass die Berufsbilder im Gesundheitswesen regelmässig an die Anforderungen der Praxis angepasst werden sollen. Zudem wollte die Hausärzteschaft die Kompetenzen der MPA stärken, um diese vermehrt in der Betreuung von chronisch Kranken, wie Diabetikerinnen und Diabetikern, einsetzen zu können. Nicht zuletzt gab es bis 2015 auf Tertiärstufe keine berufsspezifische Weiterbildungsmöglichkeiten für MPA, was mit der Fachprüfung MPK behoben wurde.


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