Die Schweiz setzt sich für eine griffige Plastikkonvention ein

Bern, 31.08.2022 - An seiner Sitzung vom 31. August 2022 hat der Bundesrat das Mandat für internationale Verhandlungen zur Ausarbeitung einer Plastikkonvention verabschiedet. Er hat der Schweizer Delegation den Auftrag erteilt, sich für eine ambitionierte Konvention einzusetzen. Dieses neue internationale Abkommen soll dank harmonisierten Regeln dazu beitragen, die Belastung der Umwelt durch Kunststoffe zu bekämpfen.

Innert 20 Jahren hat sich die weltweite Kunststoffproduktion fast verdoppelt. Plastik ist über die Jahre zu einem relevanten Umweltproblem geworden, insbesondere die unsachgemässe Entsorgung. Wenn sich Kunststoffe in der Umwelt zersetzen, können Mikroplastik und Zusatzstoffe – und damit teilweise giftige Chemikalien – in Gewässer und Böden und so in die Nahrungsketten gelangen.

Im Kampf gegen die Belastung der Umwelt durch Kunststoffe gibt es keinen ausreichenden internationalen Rechtsrahmen. Aus diesem Grund verabschiedete die Umweltversammlung der Vereinten Nationen (United Nations Environment Assembly, UNEA) im März 2022 eine Resolution für die Schaffung eines international rechtsverbindlichen Abkommens zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung. Die Verhandlungen werden im November 2022 beginnen. Geplant ist, dass 2024 eine internationale Plastikkonvention verabschiedet werden soll.

Neu wird der gesamte Lebenszyklus berücksichtigt

Im Fokus der Plastikkonvention steht ein Ansatz, der den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen berücksichtigt: Von der Gewinnung der Rohstoffe, dem Produktdesign sowie der Produktherstellung, über den Gebrauch und Konsum sowie die Abfallvermeidung, bis hin zur Abfallbewirtschaftung und Rückgewinnung von Rohstoffen. Da die Umweltbelastung in allen Phasen des Lebenszyklus auftritt, sind Massnahmen auf allen Ebenen erforderlich.

Die Schweiz soll sich gemäss Mandat des Bundesrats für ein Abkommen einsetzen, das die Belastung der Umwelt durch Kunststoffe (inklusive Mikroplastik) verhindert und die Gesundheit der Menschen schützt. Dafür soll auch die Produktion von neuem Kunststoff reduziert werden. Ein weiteres Ziel ist die schrittweise Abschaffung von Kunststoffen, die kaum rezyklierbar sind und problematische Zusatzstoffe enthalten. Die Schweiz will sich auch dafür engagieren, den Einsatz unnötiger Kunststoffe zu begrenzen, dazu gehören beispielsweise vermeidbare Verpackungen und bestimmte Einwegprodukte aus Kunststoff.


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Felix Wertli, Leiter Sektion Globales, Abteilung Internationales, Bundesamt für Umwelt BAFU, Tel. +41 58 468 70 11


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