Begrüssung Bürli-Schiirli

Oberwald, 01.08.2022 - Ansprache von Bundesrat Guy Parmelin, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) anlässlich des Nationalfeiertags 2022

Es gilt das gesprochene Wort

Liebe Familie Hischier, liebe Carmen, lieber Egon
Sehr geehrter Herr Vize-Direktor des SBV
Geschätzte Gäste des Bürli-Schiirli
Liebe Freunde aus dem Wallis und aus anderen Regionen
Sehr geehrte Damen und Herren

Ich freue mich, dass ich an diesem für unsere liebe Schweiz so wichtigen Tag bei Ihnen sein darf.

Seit meiner Wahl zum Bundesrat habe ich nie eine Gelegenheit verpasst, um an einem 1.-August-Brunch auf einem Bauernhof teilzunehmen. Ich möchte so all jenen Respekt erweisen, die sich um unsere Landwirtschaft und Bergweiden kümmern. Dank Ihnen liegt der Selbstversorgungsgrad unseres Landes noch immer bei über 50 Prozent. Das ist nicht zu unterschätzen, befinden wir uns doch in einer schwierigen Zeit, der wohl schwierigsten seit der letzten Energiekrise vor fast genau 50 Jahren.

Doch heute ist nicht Trübsal blasen Feiern angesagt, sondern Feiern! Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich Ihre Freude an diesem Anlass schmälern würde, umso mehr, da ich bis heute noch nie am Nationalfeiertag im Oberwallis zu Besuch war.

Im «Vieux Pays», wie wir das Wallis im Französischen auch nennen, habe ich viele Freunde und Bekannte, vor allem in diesem Umfeld, das mir so lieb ist. Ich besitze hier sogar eine Kuh namens Allégresse, also «Freude», die ich im Rahmen meiner Amtstätigkeit als Geschenk erhalten habe und die friedlich oberhalb Savièse weidet. Ich habe sie gestern Nachmittag besucht und konnte feststellen, dass ihr die Walliser Bergluft sehr gut tut!

Mit grosser Freude überbringe ich Ihnen die Grüsse des Bundesrates, vor allem an die Familie Hischier, deren Gast­freundschaft wir heute geniessen dürfen. Danke, dass Sie mich im wunderschönen Goms mit seinen saftig-grünen Wiesen empfangen. Wir sind hier nur einen Katzensprung von Bern, Uri und auch dem Tessin entfernt, wo ich übrigens heute Nachmittag sein werde. Keine Angst, ich werde nicht selbst mit einem Privatflugzeug hinfliegen…

Unseren Tessiner Freunden werde ich dasselbe sagen, was ich Ihnen jetzt und hier als Erstes sage: 2022 ist definitiv kein ausgezeichneter Jahrgang. Und das Jahr ist leider noch nicht einmal zu Ende.

Sie selbst bekommen die aktuellen Versorgungsengpässe am eigenen Leib zu spüren: steigende Lebens­haltungskosten, unsichere Energie­versorgung im kommenden Winter, und eine allgemein Krisenstimmung in unserer Welt. Das Gefühl der Unsicherheit ist weit verbreitet. Trotzdem müssen wir weitermachen und sollten möglichst positiv bleiben.

Auch morgen wird die Sonne aufgehen in diesem schönen Tal und in unserem ganzen Land. Wir werden auch in Zukunft jeden Tag unser Bestes geben, Kinder werden auf die Welt kommen und uns ihr Lachen schenken. Und es wird natürlich weiterhin so freudige Anlässe wie diesen geben.

Doch Zuversicht gibt es nicht umsonst, sie erfordert Anstrengungen. Anstrengungen, damit wir in einem freien, wohlhabenden, unabhängigen und friedlichen Land leben dürfen. Alle sind gefordert: unsere Gesellschaft und unsere Institutionen. Und natürlich auch und allen voran der Bundesrat.

An solchen Anlässen erinnere ich gerne daran, dass die Schweiz auf Werten gründet, die sie noch immer lebt und fördert. Heute ist sie ein moderner Staat, der ausgehend von ebendiesen Werten die Kreativität, die Innovation und die Forschung unterstützt, und das in allen Bereichen, die unserer Gesellschaft Nutzen stiftet. Das nennt man Fortschritt.

Wie die Sonne, die immer wieder aufgeht, wird unser Land, werden unsere Kantone und unsere Gemeinden diese Werte bewahren. Wir setzen uns für eine robuste und positive Zukunft ein. Wir wollen so unseren Wohlstand, aber auch − und vor allem − unseren Zusammenhalt fördern.

Uns stehen vermutlich noch länger bewegte Zeiten bevor. Doch genau solche Zeiten zeigen, dass es Leute gibt, die es gut meinen, die Verantwortung übernehmen und die Solidarität beweisen. Das allein ist schon tröstlich.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und winschu öi fa ganzum Härz ganz än schöna erschta Auguscht!

Lang lebe die Schweiz, die wir so lieben!


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