Startschuss zur Aktualisierung der Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz

Bern, 07.07.2022 - Das Bundesamt für Kultur (BAK) aktualisiert zum zweiten Mal die seit 2012 bestehende «Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz». Auch die Bevölkerung ist aufgerufen, lebendige Traditionen für die Aktualisierung vorzuschlagen. Die Liste enthält zurzeit 199 bedeutende Formen des immateriellen Kulturerbes. Bei der Aktualisierung liegt der Schwerpunkt auf dem Beitrag lebendiger Traditionen zur nachhaltigen Entwicklung. Im Spätsommer 2023 wird die aktualisierte Liste veröffentlicht.

Lebendige Traditionen tragen auch zur nachhaltigen Entwicklung bei. Im Rahmen der Aktualisierung der Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz stellt das BAK einen «Nachhaltigkeitskompass» zur Verfügung. Dieser veranschaulicht die Bezüge des immateriellen Kulturerbes zur nachhaltigen Entwicklung. Dabei werden die Schnittstellen des immateriellen Kulturerbes mit Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt thematisiert. Hervorgehoben werden insbesondere die Bereiche Interaktion, Chancengleichheit, Ökonomie, ökologische Aspekte, Natur, Weitergabe, Verantwortung und Engagement sowie Teilhabe. Der Nachhaltigkeitskompass ist verfügbar in Deutsch, Französisch, Italienisch und wird in drei verschiedenen Formaten zur Verfügung gestellt.

Wie bei der ersten Aktualisierung arbeiten Bund und Kantone eng zusammen. Der Bund koordiniert das Gesamtvorhaben mit fachlicher Unterstützung der Hochschule Luzern. Die Kantone identifizieren ihre lebendigen Traditionen und machen Vorschläge zur Aktualisierung. Auch die Bevölkerung kann Vorschläge bis zum 31. März 2023 beim BAK einreichen. Eine Steuergruppe diskutiert diese Vorschläge und formuliert Empfehlungen zur Aktualisierung. Der Steuergruppe gehören Vertreterinnen und Vertreter des Bundes, der Kantone, der Städte, der Schweizerischen UNESCO-Kommission, der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia sowie wissenschaftliche Fachpersonen an.

Mit ihrem Beitritt zum UNESCO-Übereinkommen zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes im Jahr 2008 verpflichtete sich die Schweiz, ein Inventar ihres immateriellen Kulturerbes zu erarbeiten und regelmässig zu aktualisieren. Ziel der Inventarisierung ist es, die Anerkennung, Aufwertung und Bewahrung des immateriellen Kulturerbes zu fördern. Eine erste Fassung des Inventars wurde 2012 unter dem Titel «Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz» publiziert und 2017 ein erstes Mal aktualisiert. Die Liste spiegelt die kulturelle Vielfalt in der Schweiz.


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