Die Schweiz erneuert ihre Partnerschaft mit UNO-Organisationen

Bern, 29.06.2022 - Armut, Ungleichheit, bewaffnete Konflikte, Pandemien: zahlreiche Herausforderungen können nur mit vereinten Kräften bewältigt werden. Die Vereinten Nationen (UNO) nehmen eine zentrale Rolle ein, um die Ziele der Agenda 2030 zu erreichen. Auch die Schweiz beteiligt sich daran. Der Bundesrat hat deshalb an seiner Sitzung vom 29. Juni 2022 beschlossen, für den Zeitraum 2022–2024 einen Beitrag von insgesamt 316 Millionen Franken an vier zentrale Entwicklungsagenturen der UNO zu entrichten.

Organisationen der UNO wie das Entwicklungsprogramm (UNDP), das Kinderhilfswerk (UNICEF), der Bevölkerungsfonds (UNFPA) und die Einheit für die Gleichstellung und Ermächtigung der Frauen (UN Women) verfügen über die notwendige Expertise und politische Legitimität, um globale Herausforderungen wie Armut, Ungleichheit und Konflikte aber auch Pandemien wie COVID-19 zu begegnen. Über die multilaterale Zusammenarbeit kann die Schweiz ihre Werte und Interessen in der Staatengemeinschaft einbringen und die Reform des Entwicklungssystems der UNO vorantreiben. Mit der Unterstützung dieser Organisationen engagiert sich die Schweiz wirkungsvoll im Kampf gegen die globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.

Gesundheit und Rechtsstaatlichkeit im Fokus der Schweiz
Noch immer sterben täglich rund 800 Frauen an Komplikationen während der Schwangerschaft und der Geburt. Das Ziel des UNFPA ist es, den Zugang für alle zu sexueller und reproduktiver Gesundheit zu gewährleisten und so die Müttersterblichkeit und die Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen zu verbessern. Zwischen 2018 und 2020 ermöglichte der UNPFA insgesamt 87 Millionen Frauen und Jugendlichen die Nutzung von Gesundheitsdienstleistungen.

Das UNDP spielt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Es ist in 170 Ländern präsent und ist der wichtigste UNO-Partner der DEZA. Konflikte und Gewalt hindern Länder langfristig in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung. Mit den Bemühungen zur Stärkung der Rechtsstaatlichkeit in besonders schwierigen Kontexten versucht das UNDP Ländern zu helfen, sich von Konflikten und Gewalt zu erholen. Das UNDP arbeitet daran, die Rechtsstaatlichkeit im Polizei-, Justiz- und Strafvollzugssystem in unsicheren Regionen zu stärken. Gleichzeitig unterstützt das UNDP Behörden in fragilen Kontexten, damit diese die Grundversorgung für die Bevölkerung besser gewährleisten können.

Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und der Rechte von Frauen und Mädchen
Die Schweiz setzt sich weltweit für die Förderung der Gleichstellung und der Rechte von Frauen und Mädchen ein. UN Women ist dabei ein wichtiger multilateraler Partner. Die Organisation hat wesentlich dazu beigetragen, den rechtlichen Rahmen für die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung von Frauenrechten weltweit zu verbessern. Dank der Partnerschaft der Schweiz mit UN Women wird der Zugang für Frauen zum Arbeitsmarkt verbessert und die nötigen rechtlichen Grundlagen geschaffen, damit sich Frauen in der Wirtschaft gleichberechtigt beteiligen können.

Im Zuge der Pandemie hat sich die Zahl der Kinder, die keine Schule besuchen, beinahe verdoppelt und auch die Kinderarmut stieg signifikant an. UNICEF setzt sich weltweit für die Rechte von allen Kindern ein, mit einem Fokus auf die ärmsten und verwundbarsten unter ihnen. Während der Covid-19 Pandemie unterstützt UNICEF Kinder dabei, den im Rahmen von Schulschliessungen, verpassten Schulstoff möglichst rasch wieder aufzuholen. Das Hilfswerk unterstützt zudem Kinder, die auf Grund von Nahrungsmittelmangel an schwerer und akuter Unterernährung leiden.

Die Schweiz verschafft sich Gehör
Das multilaterale Entwicklungssystem, zu dem die vier Partnerorganisation gehören, befindet sich zurzeit in einem grossen Reformprozess. Die Schweiz fördert und unterstützt diesen Prozess aktiv. Sie nimmt dazu Einfluss in den Verwaltungsräten der UNO-Organisationen, aber auch vor Ort in den Partnerländern.

Die Reform ist ein ambitiöses Unterfangen, um die Koordination und Zusammenarbeit innerhalb der UNO sowie mit externen Partnern zu stärken und grössere Wirkung zu erzielen. Die dadurch verzeichneten Effizienzgewinne ermöglichen es, dass mehr Menschen mit den Beiträgen der Schweiz unterstützt und die globalen Nachhaltigkeitsziele erreicht werden.


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