Baumaterialien für ein kühleres städtisches Klima

Bern, 16.06.2022 - Städte erwärmen sich stärker als ländliche Gegenden. Ein neuer Materialkatalog des Bundesamts für Wohnungswesen (BWO) zeigt auf, mit welchen Baumaterialien sich die Umwelt weniger erwärmt. Das Nachschlagewerk richtet sich an Planerinnen und Planer sowie Bauträgerschaften, die Gebäude im urbanen Raum erstellen oder sanieren.

Laut den neuesten Klimaszenarien für die Schweiz werden die durchschnittlichen Sommertemperaturen bis 2060 um 2,5 bis 4,5°C höher liegen als im Zeitraum von 1981 bis 2010. Die Höchsttemperaturen sowie die Anzahl der Hitzetage werden sich erhöhen. Das wirkt sich unmittelbar auf das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner aus, besonders in den urbanen Gebieten. Im Vergleich mit ländlichen Gegenden heizen sich Städte und dicht bebaute Gebiete stärker auf und kühlen sich während der Nacht schwächer ab. Dieser «Hitzeinsel-Effekt» kann aber mit der Wahl der Baumaterialien beeinflusst werden.

Die Fachhochschule Nordwestschweiz hat im Auftrag des BWO und des Kantons Basel-Stadt einen Materialkatalog erarbeitet, der den Effekt von Baumaterialien auf die Hitze in städtischen und dicht besiedelten Gebieten aufzeigt. Es ist ein Nachschlagewerk, das Bauträgerschaften, Planerinnen und Planer sowie Eigentümerinnen und Eigentümer bei der Wahl von geeigneten Materialien unterstützt. Der Katalog vergleicht Materialien für den Aussenbereich, d.h. für Bodenbeläge und Fassaden, und legt ihre Auswirkung auf die Aussentemperatur dar. Er berücksichtigt auch andere Eigenschaften der Materialien, wie die Reflektion des Sonnenlichts, die Lebensdauer, oder – bei Bodenbelägen – die Versickerung.

Die Gebäude von heute beeinflussen das Mikroklima von morgen
Gebäude und andere gebaute Strukturen sind langlebig. Die heute verbauten Materia­lien werden das städtische Klima in den kommenden Jahrzehnten prägen. Das BWO legt deswegen Planenden, Bauträger- sowie Hauseigentümerschaften nahe, das Nachschla­gewerk bei einem Neubau oder einer Sanierung zu Rate zu ziehen. Sie können damit den Effekt der gewählten Baumate­rialien auf die Hitze in der Umgebung in ihre Planung einbeziehen. Das BWO lädt zudem die Wissenschaftsgemeinschaft ein, die Thematik weiterzuentwickeln und zu erforschen.

Der Baumaterialienkatalog entstand im Rahmen des Pilotprojekts des Bundes zur Anpassung an den Klimawandel.


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