BLW leitet hochrangiges Treffen der G10

Bern, 13.06.2022 - Hohe Beamtinnen und Beamte der G10-Mitglieder (Island, Israel, Japan, Korea, Fürstentum Liechtenstein, Norwegen, Schweiz, Taiwan) trafen sich am 13. Juni 2022 am Rande der 12. Ministerkonferenz (MC12) der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf, Schweiz. Auf Einladung der Schweiz erörterten die G10-Mitglieder die aktuellen Themen der WTO-Agrarverhandlungen. Sie betonten ihre Bereitschaft, sich konstruktiv an den Agrargesprächen während der MC12 und am weiteren Reformprozess zu beteiligen.

Die G10 ist eine Gruppe von Netto-Nahrungsmittelimporteuren, die von der Schweiz koordiniert wird und in den WTO-Agrarverhandlungen gemeinsame und meist defensive Positionen vertritt. Jean-Marc Chappuis, stellvertretender Direktor des Schweizerischen Bundesamts für Landwirtschaft, leitete das Treffen hoher Beamtinnen und Beamten der G10-Mitglieder. Die G10-Mitglieder unterstrichen ihre gemeinsame Unterstützung eines funktionsfähigen und auf Regeln basierten multilateralen Handelssystems und tauschten ihre Ansichten über mögliche Ergebnisse der Agrarverhandlungen an der MC12 aus. Sie brachten ihre Unterstützung für einen erfolgreichen Abschluss der MC12 zum Ausdruck, räumten aber gleichzeitig ein, dass die derzeitigen Umstände den Abschluss substantieller Reformbeschlüsse womöglich nicht zulassen. Unter der Voraussetzung, dass ihre Anliegen berücksichtigt werden, bekräftigten die G10-Mitglieder ihre anhaltenden Bemühungen um eine konstruktive Beteiligung an den entsprechenden Gesprächen an der MC12 und darüber hinaus.

Als Netto-Nahrungsmittelimportländer hoben die G10-Mitglieder hervor, wie wichtig ein Ergebnis im Bereich der Exportrestriktionen sei, auch als Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherheit. Eine Ausnahme von diesen Massnahmen zugunsten der Lieferungen ans Welternährungsprogramm wurde nachdrücklich befürwortet. Jede Entscheidung diesbezüglich würde die weltweite Ernährungssicherheit verbessern und insbesondere den ärmsten und am meist gefährdeten Bevölkerungsgruppen zugutekommen. Die Gruppe ist nach wie vor besorgt über die gegenwärtige Gefahr einer weltweiten Ernährungsunsicherheit, Lieferunterbrüche und rekordhohe Preise, und bekräftigte, dass die WTO einen wesentlichen Beitrag zur Gewährleistung der weltweiten Ernährungssicherheit und der Vorhersehbarkeit von internationalen Märkten leisten muss. Darüber hinaus bemerkten die G10-Mitglieder, dass jedes Arbeitsprogramm, das aus der MC12 hervorgeht, ausgeglichen sein und das Ergebnis künftiger Verhandlungen nicht vorgreifen sollte.

Die G10-Mitglieder vereinbarten, in den WTO-Verhandlungen weiterhin eng zusammenzuarbeiten, die Anliegen der Nettoimporteure von Nahrungsmitteln hervorzuheben und zur Transformation hin zu nachhaltigen Nahrungsmittelsystemen beizutragen.


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