Erster NEAT-Basistunnel vor dem Durchstich

Bern, 01.04.2005 - Der Bau der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) ist auf Kurs. Im Lötschberg-Basistunnel steht der letzte Durchschlag unmittelbar bevor. Ziel ist, die Lötschberg-Achse im Jahr 2007 in Betrieb zu nehmen. Im Gotthard-Basistunnel waren Ende 2004 bereits 41 % der Stollen und Röhren ausgebrochen. Die Prognose der bis Projektende anfallenden Gesamtkosten liegt per Ende 2004 bei 16,3 Milliarden Franken (Preisstand 1998). Dies bedeutet – wie im Januar 2005 bereits angekündigt – einen Anstieg um 440 Millionen.

Gemäss dem vom Bundesamt für Verkehr (BAV) erarbeiteten NEAT-Standbericht Nr. 18 ist die Realisierung des Jahrhundertprojekts auf Kurs. Am Lötschberg waren Ende 2004 98,6 % des gesamten Tunnelsystems ausgebrochen. Aktuell (März 2005) müssen nur noch wenige Meter überwunden werden. Die Durchschlagfeier findet in Anwesenheit von Bundesrat Moritz Leuenberger am 28. April 2005 statt.

Am Gotthard waren Ende Dezember 41 % der 153 Kilometer Schächte, Stollen und Röhren ausgebrochen. Aktuell (März 2005) sind es bereits 44 %. Das Gestein im Nordvortrieb der Weströhre von Faido erweist sich weiterhin als äusserst druckhaft. Weniger Probleme als erwartet traten bisher in Sedrun auf.

Lötschberg-Basistunnels soll 2007 in Betrieb gehen

Für den Lötschberg-Basistunnel wird die kommerzielle Inbetriebnahme für das Jahr 2007 prognostiziert. Um dieses Terminziel zu erreichen, bedarf es grosser Anstrengungen aller Beteiligten. Die organisatorischen Voraussetzungen für ein Erreichen des ehrgeizigen Ziels sind geschaffen worden.

Für die Achse Gotthard bleibt die Terminprognose für die Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels gleich wie im letzten Standbericht (2015/2016).

Endkostenprognose

Die Prognose der bis zum Projektende anfallenden Kosten hat sich in der Berichtsperiode um 440 Millionen auf 16'346 Millionen Franken (Preisstand 1998) erhöht. Wie das BAV bereits am 16. Januar 2005 mitgeteilt hatte, sind schwierige Gebirgsverhältnisse auf beiden Achsen sowie das aktualisierte Bahntechnikprojekt für den Gotthard-Basistunnel Hauptgründe für diese Entwicklung. Zurzeit sind 6,5 Milliarden Franken ausgegeben. Von den übrigen Kosten, die erst in den kommenden Jahren bis zum Projektende anfallen, ist ein Teil bereits vertraglich gebunden. Ein anderer Teil beruht erst auf Annahmen.

Risikobereich

Aus der Analyse der Risiken ergibt sich für das gesamte NEAT-Projekt eine nach heutigem Kenntnisstand mögliche Abweichung gegenüber der Endkostenprognose von rund 1,1 Milliarden Franken (Vorbericht 1,3 Mrd.). Ein Teil des Risikobereichs (200 Millionen) hat sich in die Endkostenprognose verschoben.

Diese Zahl beruht auf der alle sechs Monate aktualisierten Abschätzung von Risiken, deren Auswirkungen auf die Kosten und ihrer Eintretenswahrscheinlichkeit. Gemäss der aktuellen Risikobewertung könnte die NEAT bei ungünstigem Verlauf 17,4 Milliarden Franken (Preisstand 1998) kosten.

Lange Realisierungszeit

Um das Jahrhundertwerk NEAT erfolgreich zu realisieren, ist weiterhin Beharrlichkeit von allen Verantwortlichen gefragt. Planung und Bau der NEAT dauern über 25 Jahre. In dieser Zeit verändern sich die Ansprüche an das Bauwerk. Der Stand der Technik und die Anforderungen an die Sicherheit wandeln sich und damit die zu erbringenden Leistungen und die daraus resultierenden Kosten.



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Bundesamt für Verkehr
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