Trendwende Klima und Biodiversität: Parlament trifft Wissenschaft

Bern, 02.05.2022 - Grusswort von Bundesrätin Simonetta Sommaruga beim Anlass «Trendwende Klima und Biodiversität: Parlament trifft Wissenschaft» im Nationalratssaal, 2. Mai 2022

Es gilt das gesprochene Wort

Sehr geehrte Frau Nationalratspräsidentin

Sehr geehrter Herr Professor Tanner

Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Politik und der Wissenschaft

Geschätzte Anwesende im Saal und auf der Tribüne

Mesdames et Messieurs, chers participants ici présents dans la salle et dans les tribunes 

Gentili ospiti presenti in sala e in tribuna

Ich danke der Nationalratspräsidentin  für die Einladung.

Der Nationalrat sieht heute etwas anders aus als gewöhnlich. Heute ist die Wissenschaft sehr gut vertreten. Ich begrüsse Sie sehr herzlich in diesem Saal.

Eigentlich müsste es immer so sein. Auch wenn die Wissenschafterinnen und Wissenschafter nicht persönlich im Saal sitzen, sollte die Wissenschaft immer die Basis von politischen Entscheiden sein.

In meinem Departement pflegen wir diese Zusammenarbeit bewusst und ganz besonders.

Denn gerade bei den Themen «Klima» und «Biodiversität» liefert uns die Wissenschaft seit Jahrzehnten Fakten, die glasklar sind:

Die Klimaerwärmung ist menschgemacht.

Und der Verlust der Artenvielfalt bedroht uns alle - er bedroht die Existenz des Menschen.

Je länger wir damit warten, diese beiden Probleme anzugehen, desto schlimmer – und desto teurer – wird es.

Die Politik hat Zeit gebraucht, ziemlich viel Zeit, um die Probleme anzugehen.

Das gilt für die Schweiz, und es gilt für viele Staaten, weltweit.

Dieses Zuwarten ist nicht nur schädlich - es ist auch verantwortungslos gegenüber unseren nachfolgenden Generationen.

Ich habe an der Klimakonferenz in Glasgow letztes Jahr mit der Umweltministerin der Südseeinseln Marshall Islands gesprochen. Sie hat mir berichtet, was es bedeutet, wenn in einem Land, wo die Schulen und Spitäler rund 1 Meter über Meer stehen, der Meeresspiegel Jahr für Jahr steigt.

In afrikanischen Staaten südlich der Sahara sind es die Dürren, die Menschen in die Flucht treiben.

Der Klimawandel ist für die ärmste Bevölkerung schon heute lebensbedrohlich.

Und wir sind Teil dieser Bedrohung.

Aber eben nicht nur. Wir sind auch Teil der Lösung.

Die Wissenschaft zeigt uns nicht nur auf, wo wir stehen in dieser Klimakrise. Sie zeigt uns auch Lösungswege auf.

Wie unsere Welt auch ohne Kohle, Öl und Gas funktioniert. Gerade unser Land - die Schweiz -gerade unsere weltweit anerkannten Wissenschaftler haben den Beweis erbracht, dass ein klimaneutrales Leben möglich ist. Und dass es bezahlbar ist.

Dafür braucht es aber die entsprechenden politischen Entscheide. Sie werden unter anderem hier, in diesem Saal gefällt, aber auch in den Kantons- und Gemeindeparlamenten. In der direkten Demokratie hat die Bevölkerung häufig das letzte Wort.

In die Bevölkerung habe ich sehr viel Vertrauen.

Sie spürt, dass der Klimawandel und der Verlust der Artenvielfalt uns und unseren Kindern und Enkeln ans Lebendige geht.

Sie weiss, wie wichtig zum Beispiel die Bienen für das Zusammenspiel der Natur sind – und dass wir Menschen von diesem Zusammenspiel abhängen.

Die Bevölkerung sieht, wohin es führt, wenn wir  beim Öl und Gas vom Import abhängig sind – von menschenverachtenden Staaten wie Russland.

Die Bevölkerung ist darauf angewiesen, dass die Politik sie bei den grossen Veränderungen unterstützt, die es braucht.

Konkret unterstützt, wenn Wohnblocks besser isoliert werden müssen, wenn alte Ölheizungen oder das Benzinauto zu ersetzen sind.

Ich danke darum allen Politikerinnen und Politikern, die zusammen mit dem Bundesrat dafür sorgen, dass unser Land seine Verantwortung in der Klimapolitik und bei der Biodiversität wahrnimmt.

Ich danke den VertreterInnen der Wissenschaft für ihre unermüdliche Arbeit und ihre wichtigen Erkenntnisse. Sie sind für die Politik unverzichtbar.

Und ich danke all den vielen aktiven Menschen aus der Zivilgesellschaft – sie sind heute auch auf der Tribüne – für ihr riesiges Engagement.

Wir müssen gemeinsam – tutti insieme – tous et toutes ensemble – alles dafür tun, dass wir unsere Lebensgrundlagen bewahren können.

Danke, dass Sie alle dabei sind!


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