Schweizer Verkehrspolitik internationaler Fachwelt vorgestellt

Bern, 02.06.2005 - Das Bundesamt für Verkehr hat am Donnerstag in München die internationale Fachwelt über die Schweizer Verkehrspolitik, insbesondere die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene, informiert. Am AlpTransit-Forum der Messe „transport logistic“ wurde die Schweizer Verkehrspolitik als international vorbildlich bezeichnet.

Die „transport logistic“ gilt europaweit als führende Ausstellung für den Transport- und Logistikbereich. Das BAV beteiligt sich mit einem Stand und einem Begleitprogramm an der diesjährigen Messe. Mit gezielten Informationen sollen künftige NEAT-Kunden von den Vorteilen des Bahntransports durch die Alpen überzeugt werden.

Güterbahnen konnten Marktanteile steigern

Am Donnerstag fand auf Initiative des BAV das AlpTransit-Forum statt. BAV-Direktor Max Friedli informierte über die Grundzüge der Schweizer Verkehrspolitik.

Bei der Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs konnte Friedli Erfolge vermelden: Die Schiene gewann im vergangenen Jahr erstmals seit längerem wieder Marktanteile. Insgesamt 65 Prozent der Güter wurden 2004 auf der Bahn durch die Schweizer Alpen transportiert. Im ersten Quartal des laufenden Jahres stieg der Bahnanteil gar auf 67 Prozent. Die Anzahl Lastwagen auf der Strasse ist entsprechend zurückgegangen.

Nicolas Perrin, Stellvertretender Leiter der SBB Cargo SBB Cargo AG und Mathias Tromp, Vorsitzender der Geschäftsleitung der BLS Lötschbergbahn AG, schilderten den Beitrag der Schweizer Bahnen an dieser positiven Entwicklung.

„Vorbildliche Verkehrspolitik der Schweiz“

Regierungsdirektor Wolfgang Küpper, Leiter des Referates Eisenbahnpolitik im deutschen Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, sprach der Eisenbahnpolitik der Schweiz eine Vorbildfunktion zu. Durch die Einführung der LKW-Maut sei auch Deutschland einen wesentlichen Schritt vorangekommen, die Wettbewerbsbedingungen von Strasse und Schiene ein Stück weit anzugleichen.

Klaus Herms, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Logistikunternehmens Kühne & Nagel International AG versicherte: „Logistikindustrie und Wirtschaft setzen auf die Schiene!“ Notwendig sei aber eine weitere Erhöhung der Regelmässigkeit und Pünktlichkeit im Schienengüterverkehr.

Die NEAT maximal auslasten

Der Auftritt in München ist Teil des Konzeptes des BAV, die Verlagerungspolitik des Bundes zielgruppengerecht darzustellen In der Aufbauphase macht der Bund das NEAT-Angebot im Ausland bekannt, wofür das Parlament Mittel gesprochen hat. Später wird diese Aufgabe von den Betreibern der Flachbahnen durch die Alpen übernommen.

Die Informationen richten sich nicht an ein breites Publikum, sondern an Meinungsträger (opinion leader), an die verladende Wirtschaft und an internationale Logistikunternehmen. Hier besteht vor allem im Nord-Süd-Korridor zwischen den Niederlanden und Italien Handlungsbedarf.

Der zweite Schwerpunkt dieses Jahres nach der „transport logistic“ ist ein Auftritt der Schweiz an der „rail#tec“ in Dortmund Anfang November. Aufgewertet wird die Präsenz als Gastland (neben Tschechien) durch die Teilnahme von Bundesrat Moritz Leuenberger und anderer europäischer Verkehrsminister.


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