Beitrag zum Schutz von Kindern und Jugendlichen auf der west- und nordafrikanischen Migrationsroute

Bern, 30.03.2022 - Jedes Jahr begeben sich 5 Millionen Kinder und Jugendliche von West- und Nordafrika aus auf Migrationsrouten. Oft sind sie unbegleitet und damit grossen Risiken ausgesetzt. Der Bundesrat hat deshalb an seiner Sitzung vom 30. März entschieden, für die kommenden vier Jahre rund 21,8 Millionen Franken zu ihrem Schutz und zur Förderung ihrer Zukunftsperspektiven vor Ort zur Verfügung zu stellen.

Im Rahmen ihrer Migrationsaussenpolitik unterstützt die Schweiz Herkunfts- und Transitländer, um den Schutz und die Integration von Migrantinnen und Migranten vor Ort zu verbessern und gleichzeitig längerfristig auf die vielschichtigen Ursachen irregulärer Migration und Flucht einzuwirken. Nord-, Zentral- und Westafrika gehören neben dem Mittleren Osten, dem Westbalkan und dem Horn von Afrika zu den Schwerpunkten der migrationsaussenpolitischen Aktivitäten der Schweiz.

Die innerafrikanische Migration ist in West- und Nordafrika ein bedeutendes Phänomen. Armut, fehlende wirtschaftliche Perspektiven, bewaffnete Konflikte, Klimawandel, aber auch die insbesondere für Mädchen rigiden Traditionen und sozialen Gepflogenheiten sind häufige Gründe, die Heimat zu verlassen. Die Covid-19 Pandemie und ihre sozialen und wirtschaftlichen Folgen haben den Migrationsdruck in der Region zusätzlich erhöht und die Migrationsrouten noch gefährlicher gemacht. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen leben über 45 Millionen Menschen ausserhalb ihres Ursprungslandes. Davon sind über 5 Millionen teilweise unbegleitete Kinder und Jugendliche. Fast 50 % davon sind Mädchen und junge Frauen. Oft riskieren sie, Opfer von Menschenhandel zu werden, in die Fänge von Drogenhändlern und anderen kriminellen Organisationen zu geraten oder von extremistischen, terrornahen Organisationen angeworben zu werden.

Verbesserung der Perspektiven von migrierenden Kindern und Jugendlichen
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und das Staatssekretariat für Migration (SEM) lancieren deshalb ein gemeinsames Projekt zur Verbesserung der Lebensperspektiven von Kindern und Jugendlichen. Es setzt sich insbesondere für den Schutz ihrer Rechte ein, schützt sie vor Missbrauch und ermöglicht ihnen den Zugang zu einer Grundausbildung. Gleichzeitig schafft es Optionen, damit sich die Kinder und Jugendlichen in ihren Ursprungsländern und -regionen besser integrieren können und sich nicht auf die gefährliche Weiterreise über das Mittelmeer nach Europa begeben.

In einer ersten Phase konzentriert sich das Projekt auf Tunesien, Marokko, Guinea, Mali und Niger. Der Grossteil der Mittel ist für die Betreuung und Integration der Kinder und Jugendlichen in der Region vorgesehen. Rund 26% werden in Marokko und Tunesien umgesetzt – Länder, von denen aus Minderjährige regelmässig irregulär nach Europa ausreisen.

Das Vorhaben entspricht dem thematischen Schwerpunkt «Migration» der Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2021-2024 und ergänzt ein Schwesterprojekt entlang der Ostafrikanischen Migrationsroute, das bereits von der Schweiz finanziert wird.


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