Session der UNO-Frauenrechtskommission: Schweiz fordert stärkere Einbindung von Frauen bei der Bekämpfung des Klimawandels

Bern, 14.03.2022 - Heute beginnt in New York die 66. Sitzung der UNO-Kommission für die Stellung der Frau (CSW). Im Fokus stehen die Geschlechtergleichstellung sowie die Stärkung von Frauen und Mädchen im Kontext von Klimawandel und Umweltkatastrophen.

Frauen sind überdurchschnittlich von den negativen Auswirkungen des Klimawandels sowie von Umwelt- und Naturkatastrophen betroffen. Diese Tatsache steht im Zentrum der diesjährigen Sitzung der UNO-Frauenrechtskommission. Die zunehmende Bodendegradation, der Biodiversitätsverlust, die Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung und Extremereignisse können bestehende Ungleichheiten noch verstärken. Das Risiko in die Armut zu rutschen steigt, vielerorts nimmt geschlechtsspezifische Gewalt aufgrund erschwerter Lebensbedingungen zu und Betreuungs-, Pflege- und Hausarbeit wird aufwändiger und belastender. Zudem hat sich in den vergangenen Jahren die Tendenz verstärkt, dass bei extremen Klimaereignissen mehr Frauen als Männer sterben. Bei der Migration infolge solcher Ereignisse sehen sich Frauen höheren Risiken ausgesetzt. Gleichzeitig sind sie weltweit in den Entscheidungsgremien, in denen über Klimapolitik und Hilfsmassnahmen entschieden wird, deutlich untervertreten.

Nachdem die CSW-Sitzung letztes Jahr grösstenteils virtuell durchgeführt wurde, findet die diesjährige Ausgabe hybrid statt, wobei zahlreiche Länderdelegationen vor Ort teilnehmen. Die Schweiz wird in New York durch Sylvie Durrer, Direktorin des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG), vertreten.

Zudem wird ein Jugenddelegierter der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV) vor Ort an der CSW teilnehmen.

Die Schweiz setzt sich für ihre prioritären Themen ein
Menschenrechte, Miteinbezug der Zivilgesellschaft, Integration von Frauen in Entscheidungsgremien, Bekämpfung geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt, wirtschaftliche Stärkung der Frauen, Lohngleichheit sowie bessere Anerkennung von unbezahlter Care-Arbeit stehen im Zentrum des Schweizer Engagements. Bei den Verhandlungen der Agreed Conclusions – des Abschlussdokumentes der CSW – wird den Delegationen auch dieses Jahr die Women’s Human Rights App (W’sHR App) zur Verfügung stehen. Die von der Schweiz entwickelte App ermöglicht es den Verhandlungsteilnehmenden, rasch auf die wichtigsten Rechts- und Grundlagentexte bezüglich Frauenrechte und Geschlechtergleichstellung zuzugreifen.

Enge Verknüpfung von Innen- und Aussenpolitik
Die Schweiz engagiert sich innen- und aussenpolitisch im Kampf gegen den Klimawandel sowie im Bereich der Geschlechtergleichstellung und der Frauenrechte. Die Umsetzung der Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung ist ein Schwerpunkt der Legislaturperiode 2019-2023 und auch der Aussenpolitischen Strategie des EDA (2020-2023). Zudem hat der Bundesrat im Frühling 2021 die Gleichstellungsstrategie 2030 verabschiedet, die erste nationale Strategie des Bundes, welche die gezielte Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern zum Ziel hat.

Die CSW ist das zentrale UNO-Organ, welches sich mit der Gleichstellung der Geschlechter befasst. Es ist dem Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) unterstellt und hat die Aufgabe, die Geschlechtergerechtigkeit und weltweite Förderung von Frauen und Mädchen voranzubringen. Die Schweiz ist derzeit (2021-2024) als einer von 45 Staaten Kommissionsmitglied.

An der jährlichen Konferenz der CSW nehmen neben den offiziellen Delegationen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus der Zivilgesellschaft teil. Parallel zum formellen Programm finden während der beiden Sitzungswochen eine Vielzahl von Nebenveranstaltungen statt. Die Schweiz wird zusammen mit der Kommission der Europäischen Union, der International Land Coalition (ILC) und weiteren Akteuren einen virtuellen Side Event zum Thema Landbesitz von Frauen organisieren.


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