Bund und Kantone tauschen sich über die Aufnahme von Schutzsuchenden aus

Bern, 08.03.2022 - Geflüchtete aus der Ukraine suchen zunehmend Schutz in der Schweiz. Bund und Kantone koordinieren sich eng, um diese Situation bestmöglich zu bewältigen und den Schutz dieser Personen umgehend sicherzustellen. Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat sich am 8. März 2022 mit Vertreterinnen und Vertretern der Kantone ausgetauscht, um die laufenden Arbeiten auf politischer Ebene abzustimmen.

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind bereits über 1,5 Millionen Menschen in benachbarte Länder geflüchtet. Zunehmend suchen Ukrainerinnen und Ukrainer auch in der Schweiz Schutz. Sie benötigen rasch Unterkunft, Verpflegung und medizinische Versorgung. Bei der Bewältigung dieser Herausforderung koordinieren sich Bund und Kantone auf politischer und technischer Ebene.

Am 8. März 2022 hat sich Bundesrätin Keller-Sutter mit den Vorständen der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) und der Kantonalen Konferenz der Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) ausgetauscht. «Die Bewältigung dieser schwierigen Situation lässt sich nur gemeinsam meistern, das Zusammenspiel zwischen Bund und Kantonen und eine enge Koordination sind darum wichtig», hielt die Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements an dem Treffen fest.

Den Kantonen kommt insbesondere bei der Unterbringung und Betreuung der Schutzsuchenden eine zentrale Rolle zu. Die SODK sei beeindruckt von der grossen Bereitschaft der Bevölkerung, Geflüchtete bei sich aufzunehmen, sagt SODK-Präsidentin Nathalie Barthoulot: «Nun geht es darum, die Abläufe so zu strukturieren, dass alle Akteure wissen, wo ihre Aufgaben liegen. Bund, Kantone, Gemeinden und Hilfswerke müssen Hand in Hand arbeiten und gemeinsam dafür sorgen, dass die Aufnahme dieser Kriegsvertriebenen für alle Seiten möglichst reibungslos und gut abläuft.» Dem KKJPD-Präsidenten Fredy Fässler ist es ein Anliegen, dass die Betroffenen hier in der Schweiz möglichst rasch am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können: «Dies setzt Angebote zum Erwerb einer Landessprache und die unkomplizierte Ermöglichung eines Stellenantritts voraus.»

Aktuell werden Kantone, Städte, Gemeinden, Hilfswerke und das UNHCR zum Grundsatzentscheid des Bundesrats konsultiert, schutzsuchenden Personen aus der Ukraine den Schutzstatus S zu gewähren. Dieser Status ermöglicht eine rasche und unkomplizierte Gewährung von Schutz für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine bis zum Ende des Krieges. Konsultiert werden dabei auch verschiedene Anpassungen u.a. betreffend eines raschen Zugangs zum Arbeitsmarkt oder Erleichterungen beim Reisen innerhalb des Schengen-Raums. Die Konsultation läuft bis am Mittwoch. Den definitiven Entscheid zum Schutzstatus S fällt der Bundesrat voraussichtlich am Freitag.


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Nathalie Barthoulot, Präsidentin SODK, T +41 32 420 51 03, nathalie.barthoulot@jura.ch
Fredy Fässler, Präsident KKJPD, T +41 31 318 15 05, info@kkjpd.ch


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