NEAT: Dynamisches Jahrhundertprojekt

Bern, 27.09.2005 - Das Grossprojekt Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) hat im ersten Halbjahr 2005 weitere Fortschritte gemacht. Im Lötschberg-Basistunnel konnte der Hauptdurchschlag gefeiert werden. Beim Gotthard-Basistunnel ist die Marke von 50 % des Ausbruchs überschritten worden.

Der vom Bundesamt für Verkehr (BAV) für die parlamentarischen Aufsichtsgremien erarbeitete NEAT-Standbericht Nr. 19 zeigt eindrücklich die starke Dynamik des Grossprojekts NEAT auf. Einerseits wurde mit dem Hauptdurchschlag im Lötschberg-Basistunnel der direkte Weg durch den Berg zwischen dem Berner Oberland und dem Wallis frei. Die Tunnelbauer werden zunehmend von Bahntechnikern abgelöst.

Anderseits wurden beim Gotthard-Basistunnel bis zum Stichdatum 30. Juni 2005 49 % des Ausbruchs vollendet. Inzwischen ist die Marke von 50 % überschritten worden.

Auf politischer Ebene stellte das Parlament die Finanzierung der vier FinöV-Grossprojekte auf eine neue Grundlage. Der Bundesrat gab die Mittel für den Ceneri-Basistunnel frei, die Baubewilligung des Bundes wird in den nächsten Wochen erwartet. In Uri zeichnet sich eine Einigung im umstrittenen Teil des Anschlusses an die Stammstrecke ab. Gleichzeitig gewannen die Güterbahnen – noch auf der bestehenden Infrastruktur – in den ersten sechs Monaten 2005 gegenüber der Strasse erneut Marktanteile.

Kosten und Termine

Die Prognose der bis zum Projektende anfallenden Kosten erhöhte sich in der Berichtsperiode um 56 Millionen auf 16'402 Millionen Franken (Preisstand 1998). Hauptgründe dafür sind die Auswirkungen der überraschend angebohrten Karbonzone im Lötschberg-Basistunnel und die Bahn-technik.

Der Anstieg um 56 Millionen Franken ist der geringste Kostenanstieg seit 2001. Ersteller und BAV arbeiten mit grossem Einsatz daran, weitere Zusatzkosten zu vermeiden.

Die Terminprognose veränderte sich in den letzten sechs Monaten nicht. Die Aufnahme des fahrplanmässigen Vollbetriebs (Güter- und Personenverkehr) durch den Lötschberg-Basistunnel wird weiterhin für den 9. Dezember 2007 angestrebt.

Dank den Anstrengungen aller Beteiligten haben sich die Risiken in letzter Zeit eher vermindert. Dazu gehören die Einigung über die Ausrüstung von Güterlokomotiven mit Fahrzeuggeräten für das neue Zugsicherungssystem ETCS Level 2 oder die Einrichtung einer ETCS-Teststrecke. Zudem werden so viele Arbeiten wie möglich parallel ausgeführt, um Zeit zu sparen. Auch die Prognose für die Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels (2015/16) hat sich nicht verändert.

Risikobereich

Aus der Analyse der Risiken ergibt sich für das gesamte NEAT-Projekt eine nach heutigem Kenntnisstand mögliche Abweichung gegenüber der Endkostenprognose von rund 1,3 Milliarden Franken. Diesem negativen Risiko stehen Chancen für Minderkosten in der Höhe von 100 Millionen gegenüber. Diese Zahlen beruhen auf der alle sechs Monate aktualisierten Abschätzung von Risiken, deren Auswirkungen auf die Kosten und ihrer Eintretenswahrscheinlichkeit.



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Bundesamt für Verkehr
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