2021: Mehr Neulenkende in Personenwagen – weniger Ausweisentzüge

Bern, 08.03.2022 - Im vergangenen Jahr haben über 107 000 Personen den Führerausweis für Personenwagen erworben, das sind 26 Prozent mehr als 2020. Hauptgrund für diesen Anstieg dürften die Anpassungen bei der Ausbildung sein. Bei den Ausweisentzügen wurde ein weiteres Mal ein leichter Rückgang um gut 2 Prozent auf insgesamt 76 750 festgestellt. Häufigster Entzugsgrund war auch im 2021 überhöhte Geschwindigkeit. Das geht aus der jährlichen Statistik des Bundesamts für Strassen (ASTRA) zu den Fahrberechtigungen und den Administrativmassnahmen hervor.

In der Schweiz besassen Ende 2021 insgesamt 6 143 131 Menschen einen Führerausweis für Personenwagen (Kategorie B), das sind 87 561 mehr als 2020. Insgesamt erwarben 107 130 Personen neu den Führerausweis Kategorie B (+26 %). Hauptgrund für diese markante Zunahme dürften die Anpassungen bei der Ausbildung sein, welche am 1. Januar 2021 in Kraft getreten sind (Lernfahrten ab 17 Jahren), die Zunahme fällt jedoch in allen Altersgruppen deutlich aus.

Einen Führerausweis für Motorräder besassen Ende 2021 insgesamt 4 230 515 Menschen. Diese Zahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert (+1 %).

Zahl der Ausweisentzüge wiederum leicht gesunken

Laut der ASTRA-Statistik zu den Administrativmassnahmen belief sich die Anzahl der Ausweisentzüge 2021 auf 76 750 und lag damit zum dritten Mal in Folge unter 80 000. Die Annullierung von Führerausweisen auf Probe nahm indes um 6,5 % auf 1422 zu, ebenso die Entzüge von Lernfahrausweisen (+13,9 % auf 4604). Hauptgrund dieser Zunahmen dürfte die steigenden Zahlen der Fahrschülerinnen und Fahrschüler und Neulenkenden sein.

Auch wenn die Zahlen der Ausweisentzüge gesamthaft sinken, bleiben die drei Hauptgründe seit Jahren konstant. In 28 949 Fällen wurde der Ausweis wegen überhöhter Geschwindigkeit entzogen (-604 oder -2 % gegenüber 2020), in 10 591 Fällen wegen Angetrunkenheit (-1340 oder -11 % gegenüber 2020). 7402 Ausweise wurden wegen Gefährdung Dritter durch Unaufmerksamkeit entzogen (-583 oder -7,3 % gegenüber 2020).

Die Ausweisentzüge wegen Fahren unter Drogeneinfluss stiegen 2021 im Vergleich zum Vorjahr (+5,3 % auf 4634 Fälle). Weitere wichtige Gründe für Ausweisentzüge sind Drogensucht mit 2351 Fällen (+8,3 % im Vergleich zu 2020), Alkoholabhängigkeit (1391 Fälle, +3,1 %) oder Ablenkung (essen, telefonieren). Die Zahl der Ausweisentzüge infolge Ablenkung am Steuer ist 2021 auf 1511 Fälle gesunken (-9,7 % gegenüber 2020).

Weniger Aberkennungen ausländischer Führerausweise

Im vergangenen Jahr wurden 16 610 ausländische Führerausweise aberkannt. Dies entspricht einer Abnahme von 8,5 % gegenüber 2020. Der häufigste Grund war wie beim Entzug von Schweizer Ausweisen überhöhte Geschwindigkeit (8151 Aberkennungen, -14 %).

Hinweise zu den Statistiken

Die Führerausweisstatistik umfasst die Inhaberinnen und Inhaber eines Führerausweises auf Probe oder eines unbefristeten Führerausweises für Personenwagen (Kategorie B) und für Motorräder (Kategorie A1 Kleinmotorrad, Kategorie A Motorrad beschränkt und Kategorie A Motorrad unbeschränkt).

Zu den Neulenkerinnen und Neulenkern zählen jene Personen, die ihre praktische Führerprüfung im Berichtsjahr absolviert haben. Die Neulenkenden von Motorrädern werden nur beim erstmaligen Erwerb eines Führerausweises der Kategorie A1 oder A gezählt.

Die Zahl der Ausweisentzüge bezieht sich auf Führerausweise sowie alle anderen Ausweisarten wie zum Beispiel den Lernfahrausweis. Ausweisentzüge können befristet oder unbefristet verfügt werden.

Summe der Gründe ist nicht gleich Summe der Ausweisentzüge; ein Entzug kann aus mehreren Gründen erfolgen.


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