Science Diplomacy: Bundesrat unterstützt die Stiftung GESDA nach erfolgreicher Pilotphase weiter

Bern, 04.03.2022 - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 4. März 2022 entschieden, die Dauer der Stiftung «Geneva Science and Diplomacy Anticipator (GESDA)» um 10 Jahre zu verlängern und die Stiftung weiterhin finanziell zu unterstützen. Nach einer dreijährigen Pilotphase hat sich die Stiftung im internationalen Genf als wichtiger Akteur im Dienste der globalen Gouvernanz etabliert. GESDA erfasst wissenschaftliche und technologische Trends, evaluiert deren Auswirkungen und Potenzial für die Menschen, die Gesellschaft und den Planeten und stärkt Genf als Ort des Austausches zwischen allen Akteuren der internationalen Gemeinschaft.

Die Welt ist mit einem rasanten wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt konfrontiert. Viele Entwicklungen haben das Potenzial, die Menschheit und deren Umgang mit dem Planeten zu verändern. Die internationale Gemeinschaft muss vorausschauend agieren, um ihre Handlungsfähigkeit zu bewahren und ihre Gestaltungskraft zu stärken. 2019 hat sich der Bundesrat deshalb zusammen mit dem Staatsrat des Kantons Genf und mit der Unterstützung der Stadt Genf die Stiftung GESDA gegründet. Aufgabe der Stiftung ist es, die Chancen und Herausforderungen des Fortschritts zu erfassen und zu nutzen. Die Stiftung ist ein Instrument, das Lösungsansätze entwickelt, um aktuelle und neue Herausforderungen der Menschheit anzugehen.

Erfolgreiche Pilotphase
Nach der dreijährigen Pilotphase nimmt die Stiftung nun Fahrt auf. Der Bundesrat hat als einer der Stifter der Verlängerung der Dauer der Stiftung bis 2032 zugestimmt. Der Bund unterstützt GESDA ab 2023 für zehn Jahre jährlich mit 3 Millionen Franken. Der Betrag deckt knapp ein Drittel der geplanten Kernkosten der Stiftung. Der entsprechende Beschluss des Staatsrats des Kantons Genf muss noch erfolgen. Seit seiner Gründung konnte sich GESDA als wichtiger Akteur im internationalen Genf etablieren. Die Arbeit der Stiftung verfolgt drei Stossrichtungen:

- Wissenschaftliche Antizipation: In diesem Bereich publiziert GESDA jährlich ein «Scientific Breakthrough Radar». Dieses beschreibt wissenschaftliche und technologische Trends, die grosse Auswirkungen auf Menschen und Gesellschaften und das Leben auf der Erde haben können. Für den ersten Radar, der im Herbst 2021 veröffentlicht wurde, haben über 500 Schweizer und internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammengearbeitet.
- Diplomatische Beschleunigung: Auf der Grundlage der Erkenntnisse des Radars fördert GESDA den Dialog zwischen wichtigen Interessensgruppen aus Diplomatie, Wissenschaft, internationalen Organisationen, Wirtschaft und Philanthropie sowie Zivilgesellschaft. Anfang Oktober 2021 fand der erste GESDA-Summit statt, an welchem über 900 Personen aus der ganzen Welt teilnahmen.
- Umsetzung: Durch die wissenschaftliche Antizipation und die unparteiliche und faktenorientierte Förderung der Diskussionen zwischen Wissenschaft und Diplomatie  fazilitiert GESDA die Entwicklung konkreter und wirkungsvoller Lösungen im Dienste der Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030. GESDA bedient dieses Ziel auch mit eigenen Projekten wie dem internationalen Quantum-Wettbewerb.

Mehrwert für die Schweiz
Die Schweiz ist in ihrer Rolle als Gaststaat bestrebt, das internationale Genf als neutrale Plattform für den Dialog und die Entwicklung gemeinsamer Lösungen für globale Herausforderungen zu stärken. GESDA trägt dazu bei, Genf als Zentrum für Wissenschaftsdiplomatie zu etablieren. Durch das Radar und den jährlichen Gipfel verstärkt die Stiftung die Sichtbarkeit des internationalen Genf über die traditionellen Kreise der internationalen Gouvernanz (zum Beispiel UNO und NGO) hinaus und speziell in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Zudem trägt GESDA mit der Beteiligung von Akteuren aus Wissenschaft, Diplomatie, Privatsektor, Philanthropie und Zivilgesellschaft zu einer Erneuerung der Arbeitsweise des Multilateralismus bei. Durch das frühzeitige Zusammenspannen von Wissenschaft und Diplomatie («Anticipatory Science Diplomacy») erschliesst die Schweiz der internationalen Gemeinschaft eine innovative und wirkungsvolle Methode zur Bewirtschaftung der globalen Themen.


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