Drittes Treffen des Lenkungsausschusses Schweiz-Italien

Bern, 21.10.2005 - Der im Rahmen der bilateralen Vereinbarung Schweiz-Italien eingesetzte Lenkungsausschuss hat am 19. Oktober 2005 in Rom getagt. Der Lenkungsausschuss stellte fest, dass die verschiedenen Ausbauarbeiten („Piattaforma Luino“ und „Piattaforma Sempione“) plangemäss vorwärts kommen. In der Langfristplanung werden nun neue Vertiefungsstudien in Angriff genommen. Die Gespräche in Rom verliefen in einer sehr konstruktiven Atmosphäre und zeugten von der engen Zusammenarbeit beider Länder im Verkehrsbereich.

1999 schloss die Schweiz mit Italien eine bilaterale Vereinbarung zur Koordination der Schieneninfrastrukturplanung ab. Sie trat 2001 in Kraft. Dabei handelt es sich um ein Rahmenabkommen, das die Planung der notwendigen grenzüberschreitenden Bahninfrastruktur, insbesondere der südlichen Zufahrtsstrecken zur Gotthard- und zur Lötschberg–Basislinie der NEAT regelt. Ziel ist, die Kapazitäten und die Qualität im Güter- und Personenschienenverkehr von und nach Italien zu steigern.

Der Lenkungssauschuss hat am 19. Oktober 2005  in Rom zum dritten Mal getagt. Das Gremium wird auf Schweizer Seite von Dr. Max Friedli, Direktor des Bundesamtes für Verkehr (BAV), geleitet. Der italienischen Delegation steht Ing. Emilio Maraini vom italienischen Verkehrsministerium vor.

Kurzfristig sind die SBB und die italienischen Staatsbahnen FS – im Hinblick auf die Inbetriebnahme der NEAT – daran, die Kapazitäten auf  der Simplonachse („Piattaforma Sempione“)  und auf der Luino-Linie („Piattaforma Luino“) zu erhöhen. Das dazu notwendige Arbeitsprogramm wird zurzeit realisiert. Beispielsweise werden im Güterbahnhof Domodossola 2 Infrastrukturausbauten zur Beschleunigung des Grenzübergangs von Güterzügen realisiert. Aus heutiger Sicht werden für die 2007 geplante Inbetriebnahme des Lötschbergbasistunnels ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen.

Die Schweiz informierte, dass die Pläne für den Ceneri-Basistunnel unmittelbar vor der Genehmigung stehen.

Im Strassenverkehrbereich konnten beide Länder eine Einigung betreffend die Anforderungen an die Ausbildung der LKW-Fahrer für Gefahrgütertransporte erzielen.

Als Langfristplanung prüfen Italien und die Schweiz seit 2 Jahren verschiedene Varianten zur Weiterführung der NEAT südlich von Lugano. Die Schweiz untersucht vier Varianten für eine Neubaustrecke zwischen Lugano und Chiasso. Italien entwickelt drei Varianten für eine Neubaustrecke Richtung Luino–Novara („Gronda ovest“). Die Projekte „Gronda ovest“ und „Lugano-Chiasso“ befinden sich zurzeit am Anfang einer neuen Studienphase. Im Detail sieht das Arbeitsprogramm für die verschiedenen Projektvarianten vor, die entsprechenden Machbarkeitsstudien bis Mitte 2006 abzu schliessen. Ende 2006 sollte dann die Bewertung der Varianten im Rahmen einer Zweckmässigkeitsprüfung vorliegen.


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Bundesamt für Verkehr
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