Wirtschaftspolitik während der Pandemie: Die OECD stellt der Schweiz ein gutes Zeugnis aus

Bern, 20.01.2022 - In ihrem jüngsten Bericht zur Wirtschaftspolitik der Schweiz würdigt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) den Umgang der Schweiz mit der Corona-Pandemie. Die Schweizer Volkswirtschaft und der Arbeitsmarkt seien in der Krise bisher widerstandsfähig gewesen, schreibt die OECD. Sie empfiehlt, die ausserordentlichen staatlichen Unterstützungsmassnahmen wieder abzubauen, sobald es die Situation erlaubt. Zudem macht sie Vorschläge, wie das Arbeitskräftepotential noch besser ausgeschöpft werden könnte.

Der wirtschaftspolitische Länderbericht 2022 stellt der Schweiz ein gutes Zeugnis bei der Pandemiebewältigung aus und betont die Resilienz der Schweizer Volkswirtschaft während der Krise. Die Schweiz profitierte gemäss OECD von guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, international wettbewerbsfähigen Branchen und Unternehmen sowie einer relativ geringen wirtschaftlichen Abhängigkeit vom Tourismus- und Unterhaltungssektor. Gleichzeitig hätten die grosszügigen staatlichen Unterstützungsmassnahmen sowie die im internationalen Vergleich wenig restriktiven gesundheitspolitischen Einschränkungen geholfen, durch die Krise zu kommen. Der Bericht der OECD lobt auch die trotz Pandemie solide Verfassung der öffentlichen Finanzen sowie die relativ geringe öffentliche Verschuldung.

Ausserordentliche Massnahmen abbauen, sobald möglich
Bei einer insgesamt soliden wirtschaftlichen Entwicklung gibt es gemäss der OECD-Analyse jedoch starke Unterschiede zwischen verschiedenen Sektoren und Unternehmen. In Bezug auf die wirtschaftliche Erholung bestehe die Herausforderung aktuell darin, von der Krise stark betroffene Sektoren und vulnerable Personengruppen weiterhin zu unterstützen, ohne dabei die Anpassung an strukturelle Nachfrageänderungen zu verzögern. Die staatlichen Unterstützungsmassnahmen sollten deshalb gemäss der OECD wo notwendig weiterhin zur Verfügung stehen, im Übrigen aber wieder zurückgenommen werden. So empfiehlt die OECD unter anderem, dass sich die Unternehmen via Karenzfrist wieder stärker an der Kurzarbeitsentschädigung beteiligen, sobald die meisten gesundheitspolitischen Einschränkungen aufgehoben sind.

Schwerpunkt: Schweizer Arbeitsmarkt
Der jüngste OECD-Bericht legt einen Schwerpunkt auf die Analyse des Arbeitsmarktes. Er lobt den gut funktionierenden Arbeitsmarkt in der Schweiz mit hoher Erwerbsbeteiligung, niedriger Arbeitslosigkeit, hochqualifizierten Arbeitskräften und gut bezahlten Arbeitsplätzen. Der Arbeitsmarkt habe sich während der COVID-19-Krise als widerstandsfähig erwiesen, auch dank der vorübergehend ausgebauten Massnahmen zum Schutz von Beschäftigungsverhältnissen und zur Stützung der Erwerbseinkommen. Gemäss der OECD würde ein noch integrativerer Arbeitsmarkt den wirtschaftlichen Aufschwung unterstützen und die Produktivität steigern. Insbesondere Frauen und ältere Arbeitnehmende sollten noch besser in den Arbeitsmarkt eingebunden werden. Konkret empfiehlt die OECD der Schweiz unter anderem, das ordentliche Rentenalter der steigenden Lebenserwartung anzupassen, die Erwerbsanreize im Steuersystem zu stärken und den Zugang zu familienexterner Kinderbetreuung zu verbessern.

Weitere Informationen zum Bericht können auf folgender Internet-Seite abgerufen werden: www.oecd.org/economy/switzerland-economic-snapshot/


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