ASTRA Bridge: Die mobile Baustellenbrücke wird getestet

Bern, 13.12.2021 - Für gewisse Unterhaltsarbeiten auf Autobahnen sind Spurabbauten nötig. Dies ist auf Hauptachsen nur nachts möglich. Die Zeitfenster für Nachtarbeiten werden wegen steigendem Verkehrsaufkommen jedoch laufend kürzer. Mit einer mobilen Baustellenbrücke begegnet das Bundesamt für Strassen (ASTRA) dieser Problematik. Die Teile für die ASTRA Bridge sind nun produziert und erstmals zusammengebaut worden. Aktuell sind die Tests im Gange.

Die einzelnen Elemente für die ASTRA Bridge wurden produziert und bis auf ein paar letzte Verbindungsstücke befinden sie sich bereits auf dem Lagerplatz in der Autobahnverzweigung Wiggertal (A1/A2). Aktuell wird unter anderem die Montage sowie die Steuerung der mobilen Baustellenbrücke getestet und geübt. Die ersten Fahrversuche auf der Brücke fanden bereits erfolgreich statt.

Im Frühling 2022 wird die ASTRA Bridge als Pilotprojekt bei Belagssanierungen auf dem A1-Abschnitt zwischen Recherswil und Luterbach zum Einsatz kommen. Ihr Einsatz ist ab Ende März vorgesehen.

Oben fahren, unten bauen

Die ASTRA-Bridge ist eine mobile Brücke. Sie wird über der zu sanierenden Fahrbahn aufgebaut. Der Verkehr wird zweispurig darüber geführt. Sie ist knapp 240 Meter lang und kann mit 50 bis 60 km/h befahren werden. Die Auffahrts- und Abfahrtsrampen weisen ein Gefälle von gut 6 Prozent auf. Unter der Brücke stehen rund 100 Meter für die eigentlichen Bauarbeiten zur Verfügung. Die Ver- und Entsorgung der Baustelle erfolgt über eine Logistikspur neben der ASTRA Bridge. Sind die Arbeiten unter der Brücke abgeschlossen, fährt sie ferngesteuert 100 Meter weiter für den nächsten Bauabschnitt.

Die ASTRA Bridge sorgt nicht nur für eine hohe Verkehrskapazität. Durch die räumliche Trennung von Baustelle und Fahrbahn erhöht sie die Arbeitssicherheit für die Bauarbeiter.

Die ASTRA Bridge kann zweispurig mit reduzierter Geschwindigkeit befahren werden. Wie bei den übrigen Baustellen auf dem Autobahnnetz sind die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu besonderer Vorsicht aufgefordert. Wenn möglich sollten sie versetzt fahren.

Bauen unter Verkehr

Spurabbauten für Unterhaltsarbeiten sind beim heutigen Verkehrsaufkommen auf vielen Autobahnabschnitten tagsüber schon länger nicht mehr möglich. Entsprechend müssen immer mehr Bauarbeiten auf den Nationalstrassen in Nachtarbeit ausgeführt werden. Die dazu notwendigen Schutzmassnahmen für die Bauarbeiter müssen jeden Abend montiert und am Morgen nach dem Baueinsatz wieder demontiert werden. Dies ist aufwändig und verkürzt die Zeitfenster für die eigentliche Arbeit. Da das Verkehrsaufkommen auch nachts weiter zunimmt, geht das ASTRA davon aus, dass künftig ein Spurabbau ohne Stau auf den Hauptachsen (v.a. A1/A2) erst nach 23 Uhr möglich sein wird. Wegen der tieferen Lärmgrenzwerte sind zudem nachts einige Arbeiten nicht möglich (z.B. lärmintensive Abbrucharbeiten). Um diesen Problemen entgegen zu wirken, hat sich das ASTRA für die Entwicklung und den Bau der ASTRA Bridge entschieden. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 20.5 Millionen Franken.


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