Neuer Rekord bei den Ernennungen von Professorinnen

Bern/Zürich, 09.12.2021 - Der ETH-Rat begrüsste an seiner Sitzung vom 8./9. Dezember 2021, dass der Frauenanteil bei den Neuernennungen der Professorinnen und Professoren im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich gesteigert werden konnte. Er war 2021 so hoch wie noch nie. Diese erfreuliche Entwicklung ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Verbesserung eines guten Geschlechterverhältnisses im ETH-Bereich. Gewürdigt wurde an der Sitzung die Rektorin der ETH Zürich, Prof. Sarah Springman, die per Ende Januar 2022 altershalber das Amt an Günther Dissertori übergibt. Ausserdem ernannten die Ratsmitglieder die Leiterin der Kommunikation der WSL, Birgit Ottmer, zum Mitglied der WSL-Direktion.

Deutliche Verbesserung des Geschlechterverhältnisses bei den Neuernennungen der Professorinnen und Professoren

2021 hat der ETH-Rat insgesamt 24 Frauen und 28 Männer neu zu Professorinnen und Profes­so­ren ernannt, was einem Frauenanteil von 46,2% entspricht. Im Vergleich zum letzten Jahr, als der Frauenanteil bei den Neuernennungen bereits erfreuliche 39,6% betrug, konnte er dieses Jahr weiter erhöht werden. Dies ist der höchste je gemessene Anteil von Frauen bei den Neuernennungen von Professuren an der ETH Zürich und an der EPFL. Damit unterstreicht der ETH-Rat, wie wichtig ihm die Förderung von Frauen im ETH-Bereich ist. Gerade für technische Hochschulen ist ein gutes Geschlechterverhältnis eine grosse Heraus­forderung, da immer noch mehr Männer eine Ausbildung im MINT-Bereich (MINT: Mathe­matik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) anstreben. So zeigt es sich, dass die zahlreichen Initiativen, die es im ETH-Bereich und anderorts gibt, um Mädchen und junge Frauen für die MINT-Fächer zu begeistern, Früchte tragen und die Anzahl der Frauen nun auf der Stufe der Professuren kontinuierlich zunehmen.

Verabschiedung der Rektorin der ETH Zürich Sarah Springman

Prof. Dr. Dr. h.c. Sarah Springman, die seit Januar 1997 ordentliche Professorin für Geotechnik an der ETH Zürich ist und seit Januar 2015 auch Rektorin der Hochschule, wird per Ende Januar 2022 von beiden Positionen zurücktreten. Prof. Springman ist in vielerlei Hinsicht eine Pionierin. Sie war die erste Professorin der ETH Zürich in Bauingenieurwissenschaften und ist seitdem ein Vorbild für unzählige Studentinnen und Forscherinnen. Mit ihrem Wirken und Engagement als Rektorin hat sie mit spezifischen Projekten und Initiativen die Lehre an der ETH Zürich auf allen Stufen herausragend weiterentwickelt. Dazu gehörte die Aufteilung der Basisprüfung in zwei Blöcke oder auch die Gründung des «Student Project House», das allen Studierenden der ETH Zürich eine kreative Denk-​ und Werkstätte bietet. Sie führte den Bachelor des Studiengangs Humanmedizin ein und gründete die «School for Continuing Education». «Ich habe immer Sarah Springmans Tatkraft und Wirken bewundert» sagt ETH-Ratspräsident Michael Hengartner, «sie ist sehr zuverlässig, voll mit britischem Humor, aber sie kann auch den Tarif durchgeben, wenn es sein muss. Mit ihr weiss man immer, wo man steht und hat gleichzeitig Spass an der gemeinsamen Arbeit. Das habe ich immer geschätzt, auch in meiner Zeit als Rektor der Universität Zürich.»

Der ETH-Rat dankt Prof. Sarah Springman für ihre grossen Verdienste für die ETH Zürich. Ab 1. Februar 2022 übernimmt Günther Dissertori, ordentlicher Professor am Institut für Teilchenphysik, die Funktion des Rektors an der ETH Zürich.

Birgit Ottmer wird neues Mitglied der WSL-Direktion

Auf Antrag der neuen Direktorin der WSL, Prof. Beate Jessel, ernennt der ETH-Rat die Leiterin der Kommunikation der WSL, Birgit Ottmer, per Anfang Januar 2022 zum Mitglied der WSL-Direktion. Birgit Ottmer studierte Umweltwissenschaften an der ETH Zürich und arbeitet seit 2001 in unterschiedlichen Funktionen für die WSL. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung in der Eidgenössischen Anstalt für Wald, Schnee und Landschaft sowie der von ihr in der Inte­rims­phase seit dem Tod des vormaligen Direktors Koni Steffen wahrgenommenen Aufgaben eines Direktionsmitglieds ist Birgit Ottmer mit den Abläufen bereits gut vertraut und verfügt über ausgezeichnete Kenntnisse aller Einheiten und Arbeitsbereiche der WSL.

Lohnmassnahmen des ETH-Rats und Teilrevision der Personalverordnung des ETH-Bereichs

Aufgrund der Lohnverhandlungen mit den Sozialpartnern hat der ETH-Rat entschieden, analog zum Entscheid des Bundesrates für das Bundespersonal für alle Professorinnen und Professo­ren sowie Mitarbeitenden des ETH-Bereichs einen Teuerungsausgleich von 0,5% zu gewähren. Für individuelle, auf Erfahrung und Leistung basierende Lohnmassnahmen stehen zudem wie in den Vorjahren 1,2% der massgebenden Lohnsumme zur Verfügung.

Des Weiteren zeigt sich der ETH-Rat erfreut, dass der Bundesrat am 3. Dezember der teil­revidierten Personalverordnung ETH-Bereich (PVO-ETH) zustimmte. Mit dieser Genehmigung fand eine weitere Angleichung an die Regelungen der Bundesverwaltung statt. Die Änderun­gen treten am 1. Januar 2022 in Kraft. Sie tragen namentlich zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei. So wurde der Vaterschaftsurlaub von 10 auf 20 Tage verdoppelt und die Bezugsfrist für den überobligatorischen Teil des Vaterschaftsurlaubs von 6 auf 12 Monate verlängert. Ausserdem wurde ein bezahlter Urlaub für die Betreuung eines gesundheitlich schwer beeinträchtigten Kindes eingeführt.


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Leiter Kommunikation des ETH-Rats
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