Schweizer Luftwaffe trainiert in Grossbritannien Nacht- und Tiefflug

Bern, 15.11.2021 - Vom 15. November bis 10. Dezember 2021 trainieren Angehörige der Schweizer Luftwaffe mit bis zu neun F/A-18-Kampfjets und drei Cougar-Helikoptern in RAF Leeming (GBR). Das Training in Nordengland – genannt YORKNITE – ist zentraler Bestandteil des Nachtflugtrainings der Luftwaffe. Die Luftwaffe absolviert dabei etwa die Hälfte ihres jährlichen Nachtflugtrainings mit den Kampfjets. Die Helikopter der Schweizer Luftwaffe werden zum ersten Mal an der YORKNITE teilnehmen. Die COvid-19-Situation stellt dabei erschwerende Rahmenbedingen dar. Ein bilateral bewilligtes Schutzkonzept, welches auch einen vollständigen Impfstatus voraussetzt, gewährleistet einen maximalen Schutz vor den Risiken einer Infektion.

Ziele des Ausbildungsmoduls in Nordengland sind die Nachtflug-Grundausbildung der F/A-18-Piloten (Luftpolizeidienst bei Nacht) sowie die Vertiefung und Konsolidierung der Einsatztaktiken in der Luftkriegführung bei Nacht. Die Helikopter Piloten vertiefen und erhalten die Fähigkeiten im taktischen Tiefflug bei Tag und Nacht in Zusammenhang mit Systemen für die elektronische Kriegführung (EKF). Erfahrungen aus Konflikten der letzten Jahrzehnte zeigen, dass Einsätze aus taktischen Gründen immer öfter in der Dunkelheit und im Wirkungsumfeld von Systemen zur elektronischen Kriegführung und bodengestützter Luftverteidungsmittel stattfinden.

Insgesamt werden in zwei Ablösungen rund 55 Piloten und 120 Angehörige des Bodenpersonals nach Grossbritannien reisen. Der Luftwaffenstützpunkt der Royal Air Force in North Yorkshire, RAF Leeming, bietet der Schweizer Luftwaffe ideale Trainings- und Umweltbedingungen. Die grossräumigen Trainingssektoren liegen in günstiger Entfernung über der Nordsee und in dünn besiedelten Regionen Nordenglands, wo taktische Einsätze praktisch ohne Einschränkungen in allen Einsatzbereichen, inklusive Überschallflug, effektiv trainiert werden können.

Aufgrund diverser Einschränkungen kann die Luftwaffe vergleichbare internationale Standards des Tief- und Nachtflugtrainings in der Schweiz nicht erreichen. Kleine und knapp verfügbare Trainingsräume, Höhen und Geschwindigkeitslimiten (kaum Überschallflugtraining), eingeschränkte Flugbetriebszeiten, beschränkte Verfügbarkeit von Systemen zum Training von realistischen Bedrohungsszenarien in den Bereichen elektronische Kriegführung und bodengestützter Fliegerabwehrsysteme, Auflagen bei der Anzahl Flugbewegungen auf den Flugplätzen, dichter ziviler Luftverkehr über der Schweiz sowie die hohe Besiedelungsdichte und die daraus resultierende Rücksichtnahme auf die Lärmbelastung der Bevölkerung sind Einschränkungen, welche nur ein marginales Nacht- und Tiefflugtraining in der Schweiz zulassen. Schweizer Piloten absolvieren nur etwa halb so viele Flugstunden bei Nacht wie Piloten der meisten europäischen Nachbar- Luftwaffen.

Gesundheit hat Priorität

Die Gesundheit und der Schutz des Personals der Luftwaffe und der Gastgeber hat oberste Priorität. Deshalb wird während der YORKNITE ein von der Schweizer Armee und vom Britischen Verteidigungsministerium bewilligtes Schutzkonzept, welches auch sämtliche Vorgaben des BAG und des britischen Gesundheitsministeriums einhält, konsequent angewendet. Sämtliche Teilnehmer müssen zweimal geimpft sein sowie vor der Abreise nach Grossbritannien und während der Yorknite je einen PCR-Test absolvieren.

Die rechtliche Grundlage für YORKNITE bildet ein Abkommen zwischen dem Königreich Grossbritannien und der Schweiz


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