Initiative Schweiz

Bern, 13.11.2021 - Allocution de Guy Parmelin, Président de la Confédération, Chef du département fédéral de l’économie, de la formation et de la recherche DEFR à l’occasion de la remise du Prix Suisse 2021 à Peter Spuhler.

Es gilt das gesprochene Wort!

Meine sehr geehrten Damen und Herren,
lieber Peter

Ich bin ja sonst nicht gerade um Worte verlegen. Aber was soll ich nun noch sagen? Nach diesem Video bleibt mir für die Laudatio nicht mehr viel übrig. Es beschreibt die fulminante Karriere von Peter sehr eindrücklich.

Seine Jugend? - kurz beschrieben.
Seine Familie? – erwähnt.
Über seine Hockeykarriere? - alles gesagt.
Sein Engagement als Gebirgsgrenadier Kommandant – wurde nicht vergessen.
Seine unglaubliche Unternehmerlaufbahn? – alles drin.

Zum Lebenslauf als Politiker…?

Tja - Hier kann ich vielleicht doch noch etwas beitragen. Immerhin sassen wir zwischen 2003 und 2012 gemeinsam im Nationalrat.

Peter wurde ja schon 1999 gewählt. Er war halt immer schon etwas schneller als ich, auch bei der Geburt: Er kam 10 Monate vor mir auf die Welt. Wir Waadtländer nehmen es wie die Berner halt immer etwas gemütlicher…

Aber lassen Sie mich schon auch noch festhalten: Erst als ICH ins Parlament gewählt wurde, kam der eigentliche Durchbruch unserer gemeinsamen Partei: Die SVP eroberte bekanntlich 2003 zum ersten Mal einen zweiten Sitz im Bundesrat…

Damals - als Neuling im Parlament - freute ich mich besonders darüber, dass der berühmte Ratskollege Peter Spuhler mit Neugierde und Sympathie auf mich zukam. Das ist wahrscheinlich einer der schönsten menschlichen Züge - man beachte meine Wortwahl – einer der schönsten menschlichen Züge an diesem selbstbewussten und vielbeschäftigten Vollblutunternehmer: Er findet immer Zeit, sich für andere Menschen zu interessieren. Auch für einen Waadtländer Winzer aus dem kleinen Dorf Bursins am Genfersee…

By the way – das war übrigens englisch - Persönlich habe ich während unserer gemeinsamen Zeit im Parlament einiges von ihm gelernt. Oft haben wir zusammen über die unterschiedlichsten Themen diskutiert. Seine praktischen Kenntnisse und unternehmerischen Erfahrungen waren für mich immer sehr erhellend.

Umgekehrt konnte er auch ein bisschen von mir profitieren: zum Beispiel von meinen Kenntnissen im Gesundheitswesen, der Landwirtschaft oder vom Weinbau, und natürlich vom Französischen. Das war für ihn damals etwa dasselbe wie für mich Englisch.

Aber das ist – wie eben gehört - heute komplett anders: Wie sagte kürzlich jemand zu mir: Das ist super, Herr Parmelin, Sie sprechen wenigstens ein Englisch das wir alle verstehen.

Zurück zu Peter Spuhler: Sein Wissen als Unternehmer und Wirtschaftsführer war nicht nur für mich von enormer Bedeutung. Auch für viele Kolleginnen und Kollegen im Parlament. Das ist wohl auch der Grund, warum es kaum jemanden in der Schweiz gibt, der öfters als Bundesratskandidat gehandelt wurde als Peter Spuhler.

Aber, lieber Peter, was den Bundesrat angeht, war nun definitiv ich ein bisschen schneller. Spass beiseite. Peter Spuhler gehört für mich generell zu jenen grossen Persönlichkeiten, die über Jahrzehnte die Schweizer Politik und Wirtschaft unseres Landes mitgeprägt und auch zum Erfolg geführt haben.

Er hat sich immer mit Leib und Seele für alles eingesetzt, was ihm wichtig war. Im Sport, in der Wirtschaft oder in der Politik. Dabei ging es ihm immer nur um die Grundfrage: Wie können wir die Früchte unseres Erfolges noch besser wieder investieren?

Wie im Eishockey hat er in der Politik für seine Überzeugung gekämpft. Statt wie früher im Sport mit dem Eishockeystock kämpfte er in der Politik mit starken Argumenten. Auch in der Arena, wo er ein seltener aber sehr gern gesehener Gast war, wie ich aus zuverlässiger Quelle weiss.

Er konnte scharf streiten. Manchmal kompromisslos. Aber nicht nur. Er verstand – und ich teile diese Überzeugung - die Politik als die Kunst des Machbaren. Zwischen den verschiedenen politischen Lagern und den Sozialpartnern gab es für ihn immer die Möglichkeit gute Kompromisse zu finden.

Was will ich damit sagen? Ganz einfach: Es braucht in der Politik wieder mehr Unternehmer wie Peter Spuhler!

Warum: Er ist ein Unternehmer, für den Bildung, Forschung, Fachkräfte, unternehmerische Freiheit nicht nur leere Schlagwörter sind. Er ist ein Unternehmer, der trotz internationaler Ausrichtung nicht heimatlos wird, sondern sich für den Industrie- und Werkplatz Schweiz einsetzt, und hier unglaublich viele Arbeitsplätze geschaffen hat.

Er ist ein Unternehmer, der trotz seiner engen Verbundenheit mit unserem Land den Blick immer wieder in die weite Welt richtet und dabei gute Gelegenheiten findet, das Wohlergehen für sein Unternehmen und damit auch für unser Land zu steigern.

Er ist ein Unternehmer, der bereit ist, sich mit den Fragen des sozialen Zusammenhalts und des Ausgleichs zu befassen.

Ich bin überzeugt: Die Politik braucht wieder solche Unternehmer, die mit so viel Geschick, reicher Erfahrung und grossem Erfolg quer durch alle Parteien und Interessengruppen mit Taten überzeugen können.

Peter Spuhler kann das. Und genau deshalb fehlt er mir heute in der Politik.

Können wir aber auf einen wie Peter Spuhler in der Politik wirklich einfach so verzichten? Nein. Auf keinen Fall.

Deshalb ist er mir als Bundesrat auch heute noch ein wichtiger Gesprächspartner von ausserhalb des Politbetriebs. Und nicht nur mir! Auch meinen Kolleginnen und Kollegen in der Landesregierung steht er gerne Red und Antwort. Das ist für unser Land ein unbezahlbarer Gewinn.

Lieber Peter, Du bist der erste Schweizer, der den neuen Prix Suisse bekommt. Ich könnte mir niemand besseres vorstellen.

Als Bundespräsident gratuliere ich dir ganz herzlich zu diesem Preis und ich freue mich auf viele weitere Begegnungen mit dir, sei es in der Wirtschaftswelt, bei einem Glas Wein oder bei einem – und das sage ich hier jetzt ganz bewusst als Wahlberner – bei einem heissen Derby zwischen «meinem» SCB und «deinem» ZSC.

Belle soirée à tous. Merci.


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