Afrikanische Schweinepest erfolgreich eingedämmt: Bilanz der nationalen Krisenübung

Bern, 04.11.2021 - Die Übungsleitung des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV zeigt sich mit der Krisenübung zufrieden und prüft nun in einer gründlichen Analyse Optimierungsmöglichkeiten. Die Zusammenarbeit mit den beteiligten Kantonen, Bundesämtern und den Branchenverbänden klappte wunschgemäss. Eine neue Datenplattform ermöglichte eine effiziente Seuchenbekämpfung.

Alle zehn Jahre führt der Bund eine nationale Krisenübung zum Ausbruch einer Tierseuche durch. Vom 2. bis 4. November 2021 war es wieder soweit. Rund 300 Personen bekämpften in einer Stabs- und Feldübung während dreier Tage in 24 Kantonen einen fiktiven Ausbruch der hochansteckenden Afrikanischen Schweinepest. In fünf abgesperrten Gebieten suchten Tierärztinnen, Wildhüter oder Forst- und Jagdaufseher nach toten Wildschweinen, auch mit Hilfe von Hunden und Drohnen. Simuliert wurden auch die Auswirkungen von Transportverboten von Schweinen in der Schweiz. «Zum ersten Mal wurde eine Seuche geprobt, die von Wildtieren auf Nutztiere übertagen wird. Diese Situation ist gefährlich. Die grossflächige Ausbreitung unter den Hausschweinen konnten wir mit einschneidenden Massnahmen verhindern», bilanziert Kaspar Jörger, Übungsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung des BLV.

Hauptziele erreicht

Wichtig war die Zusammenarbeit der verschiedenen Behörden in den Bereichen Landwirtschaft, Wald, Jagd und Veterinärwesen innerhalb der Kantone, ebenso wie die Koordination mit den entsprechenden Bundesämtern. Hier zieht die Übungsleitung ein positives erstes Fazit. Hilfreiche Erfahrungen lieferte zudem die Koordination mit den betroffenen Organisationen der Fleisch- und Viehbranche.
Unter besonderer Beobachtung standen die neu aufgebauten Geschäfts- und Datenverarbeitungssysteme. «Diese neuen digitalen Möglichkeiten haben sich bewährt und werden in der realen Seuchenbekämpfung von zentraler Bedeutung sein», sagt Übungsleiter Kaspar Jörger.
Der Erfolg einer Seuchen-Eindämmung hängt insbesondere auch von schnellen Diagnose-Ergebnissen ab. Im Übungsfall wurden alle 230 Proben aus der ganzen Schweiz ins Referenzlabor, dem Institut für Virologie und Immunologie IVI in Mittelhäusern geschickt und dort effizient analysiert. Auch hier ist ein zuverlässiger Datenaustausuch unter den Beteiligten zentral.

Herausforderungen

Ziel der Krisenübung war es unter anderem, Schnittstellen und Abläufe zu überprüfen. Das Krisenmanagement unterliegt einem laufenden Optimierungsprozess. Dafür sind solche Übungen entscheidend. Eine Arbeitsgruppe evaluiert nun die Rollen der Verantwortlichen, die Arbeitsprozesse wie z. B. die Kommunikation zwischen den kantonalen Veterinärbehörden und dem BLV. Weiter wird der Ablauf von den Probeentnahmen bis zum Übermitteln der Laborresultate beurteilt.


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