Ein Fischotter zu Besuch im Seeland

Bern, 03.05.2005 - In der Region Murtensee/Bielersee wurden 2004 und 2005 jeweils im Frühjahr Fischotter gesichtet. Eine Untersuchung, die das BUWAL in Auftrag gegeben hat, konnte diese Beobachtungen nun durch den Fund mehrerer Wochen alter Fischotterspuren nachweisen. Ein, vielleicht auch zwei Fischotter sind in der Region umhergestreift und haben sie möglicherweise auch wieder verlassen.

Zwischen dem 11. und dem 15. April 2005 wurde der Raum Yverdon – Biel – Solothurn – Aarberg  – grosses Moos von Biologen systematisch durchkämmt, um Fischotterspuren zu sichern und das Tier eventuell zu sichten. Dreimal wurden am selben Ort Markierungen in Form von Kot entdeckt, die vom vergangenen Winter stammten und den Aufenthalt von einem oder zwei Tieren an dieser Stelle belegen. Allerdings wurden keine frischen Markierungen gefunden.

Nach Ansicht der Biologen könnten die Spuren von einem Tier stammen, das gelegentlich die Gegend durchquert, um einen Partner zu finden oder weil das Nahrungsangebot für einen dauerhaften Verbleib nicht ausreicht. 

Für den ersten Nachweis eines Fischotters 15 Jahre nach den letzten Sichtungen in der Schweiz (1989) gibt es vier mögliche Erklärungen:

  • Das Tier hat sich all die Jahre unbemerkt in der Schweiz aufgehalten, was jedoch unwahrscheinlich ist.
  • Eine natürliche Besiedlung durch Populationen im Elsass oder im Rhonetal ist nicht auszuschliessen, aber ebenfalls wenig wahrscheinlich.
  • Das Tier könnte auch aus einem Zoo entwichen sein,
  • oder es wurde ohne Bewilligung ausgesetzt.

Genetische Analysen frischer Kotspuren könnten Hinweise auf die Herkunft des Fischotters ergeben. Sollte sich herausstellen, dass das Tier widerrechtlich ausgesetzt wurde, wird das BUWAL Klage erheben.


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Christophe Jäggi
Abteilung Artenmanagement, BUWAL
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