Blauzungenkrankheit: Schweiz ist vorbereitet

Bern, 28.11.2006 - Die Rinder und Schafe der Schweiz sind frei von der Blauzungenkrankheit und sollen es auch bleiben. Um bei einer Einschleppung der Krankheit schnell und effektiv vorgehen zu können, schlägt das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement (EVD) nun im Rahmen einer Anhörung Bekämpfungsmassnahmen in der Tierseuchenverordnung vor. Die Anhörung dauert bis am 31. Januar 2007.

Die Blauzungenkrankheit rückt seit Jahren auf die Schweiz zu. Ursprünglich aus Afrika, wandert der Erreger nordwärts und kommt seit längerem im Mittelmeerraum vor. Im Spätsommer dieses Jahres trat die Krankheit erstmals nördlich der Schweiz in Belgien, Deutschland, den Niederlanden und Frankreich auf. Die Schweiz betreibt seit 2004 ein Überwachungsprogramm. Eine Einschleppung der Krankheit wurde bislang nie registriert, ist jedoch in den kommenden Jahren zu erwarten.

Nun sollen die Überwachung ausgedehnt und Bekämpfungsmassnahmen im Detail festgelegt werden. Da die Blauzungenkrankheit über Mücken der Gattung Culicoides verbreitet wird, stehen zwei Massnahmen im Vordergrund: die Tötung von befallenen Tieren und die Insektenbekämpfung in betroffenen Betrieben. Je nach Lage können die Veterinärbehörden auch auf die Tötung der Tiere verzichten. Zudem würden Schutz- und Überwachungszonen von 20 bzw. 100 Kilometern Radius eingerichtet. In den Zonen müssten Wiederkäuer während der Mückenaktivität (Dämmerung) eingestallt werden und der Tierverkehr wäre eingeschränkt. Ausgenommen von solchen Zonen wären Bergregionen, da dort die Überträgermücken nicht vorkommen.

Um bei einer Einschleppung rasch reagieren und den Herd tilgen zu können, sind neben einer effektiven Bekämpfung auch die Aufmerksamkeit von Tierhaltenden und der Tierärzteschaft zentral. Sie müssen die ersten Symptome erkennen und melden. Das Bundesamt für Veterinärwesen informiert deshalb regelmässig über die Krankheit.

Das Virus der Blauzungenkrankheit kann alle Wiederkäuer befallen. Besonders Schafe erkranken oft schwer mit Fieber und Blutergüssen (blaue Zunge) und sterben häufig. Übertragen wird die Blauzungenkrankheit über Mücken der Gattung Culicoides, welche auch in der Schweiz aktiv sind. Menschen dagegen erkranken nicht.


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