Fliegerschiessplatz Forel: Weitere Untersuchungen nötig

Bern, 29.09.2021 - Ende März 2021 hat das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Fliegerschiessplatz Forel im Neuenburgersee Proben für Wasser- und Sedimentuntersuchungen entnommen. Nun liegen die Analyseresultate vor: In den Proben wurden keine Explosivstoffe nachgewiesen. Die Schwermetallkonzentration der Proben aus dem Fliegerschiessplatz und den Referenzstandorten liegen in einem ähnlichen Bereich. Die Resultate lassen aber noch keine vollständige Beurteilung zu. Deswegen haben das VBS, das Bundesamt für Umwelt (BAFU), die betroffenen Kantone, die Association de la Grande Cariçaie (AGC) und Pro Natura gemeinsam vereinbart, dass weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Parallel dazu hat Bundesrätin Viola Amherd die Armee beauftragt, den Bedarf für das Fliegerschiessen zu überprüfen und ein Konzept zur Räumung der Munitionsrückstände zu erarbeiten.

Der Schiessplatz in Forel (FR) wird seit 1928 für Schiessübungen mit Kampfflugzeugen genutzt. Er gehört zu den drei letzten Fliegerschiessplätzen, welche die Luftwaffe zum Trainieren des Luft-Boden-Schiessens nutzt. Derzeit finden in Forel an rund zehn Tagen pro Jahr Schiesstrainings statt. Seit einiger Zeit wird der Standort auch für andere militärische Übungen genutzt, beispielsweise das Überlebenstraining der Piloten im Wasser.

Seit Längerem wird in Forel nur noch Übungsmunition ohne Explosivstoffe eingesetzt. Bis in die 1950er Jahre kam auch explosive Munition zum Einsatz. Deswegen muss trotzdem mit Blindgängern und Explosivstoffen gerechnet werden.

Untersuchungen der Sediment- und Wasserqualität

Um die Situation nach den Untersuchungen von 2015 erneut beurteilen zu können, hat das VBS im Neuenburgersee in Forel und an zwei Referenzstandorten zwischen dem 29. und dem 31. März 2021 Wasser- und Sedimentproben entnommen. Die Untersuchungskampagne hatte zum Ziel, ein mögliches Schadstoffpotenzial zu identifizieren.

Das Probeentnahmekonzept für die Wasser- und Sedimentanalyse wurde vorgängig mit dem BAFU, den Kantonen Freiburg, Waadt und Neuenburg, der AGC und Pro Natura diskutiert. Das Probeentnahmekonzept definierte das Vorgehen zur Probenahme vor Ort.

Resultat: Keine Explosivstoffe

Bei den Analysen konnten in den entnommenen Wasser- und Sedimentproben keine Explosivstoffe nachgewiesen werden. Bei den untersuchten Metallen befinden sich die Konzentrationen in einem ähnlichen Bereich, wie die Werte aus den Proben von den Referenzstandorten.

Das VBS hat die Analyseresultate und das weitere Vorgehen mit dem BAFU, den Kantonen, der AGC und Pro Natura diskutiert. Die Resultate zeigen, dass aus heutiger Sicht keine wesentlichen Auswirkungen zu erwarten sind. Es bestehen aber offene Fragen namentlich hinsichtlich der Auswirkungen auf die Flora und Fauna und den Einfluss der Sedimentschichtung.

Deswegen haben die beteiligten Institutionen vereinbart, zusätzliche Untersuchungen durchzuführen. Die Fragestellungen, die mit den weiterführenden Untersuchungen geklärt werden sollen, werden in einer nächsten Phase gemeinsam definiert.

VBS prüft Bedarf für Schiesstrainings und Räumung

Zudem hat die Chefin VBS, Bundesrätin Viola Amherd, die Armee beauftragt, den Bedarf für Schiesstrainings mit Kampfflugzeugen zu überprüfen. Zudem soll die Armee ein Konzept für eine allfällige Räumung der Munitionsrückstände in Forel erarbeiten. Dieses soll aufzeigen, wie die Munitionsrückstände geräumt werden können und welche Konsequenzen das hat. Dieses Konzept soll bis im Sommer 2022 vorliegen.


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