Wie das Lausanne-Seminar dazu beiträgt, die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor im Bereich Asset Recovery zu stärken

Bern, 03.09.2021 - Kriminelle nutzen zunehmend neue und raffinierte Methoden, um unrechtmässig erworbene Vermögenswerte zu verstecken. Diese Machenschaften zu bekämpfen, liegt im gemeinsamen Interesse der Staaten und der Finanzzentren. Es ist daher von grosser Bedeutung, dass öffentliche und private Akteure ihr jeweiliges Fachwissen teilen. So brachte das 11. Lausanne-Seminar rund 150 Expertinnen und Experten des öffentlichen und privaten Sektors aus der ganzen Welt zusammen. Anhand konkreter Beispiele wurde diskutiert, wie die öffentlich-private Zusammenarbeit den Asset Recovery Prozess effizienter gestalten kann. Gestützt auf diese Erkenntnisse soll die Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden.

Am virtuell durchgeführten Seminar vom 2. und 3. September 2021 befassten sich internationale Expertinnen und Experten mit neuen Praktiken zur Stärkung des Informationsaustauschs zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor bei der Identifizierung, Sperrung und Einziehung unrechtmässig erworbener Vermögenswerte. Vor dem Hintergrund ständig neuer Geldwäschereimethoden untersuchten die Teilnehmenden, wie Strafverfolgungsbehörden, zentrale Meldestellen für Geldwäscherei und Finanzinstitute komplementäres Fachwissen, Informationen und Kapazitäten effizienter nutzen können, um Wirtschaftsverbrechen aufzudecken und Vermögenswerte aufzuspüren. Die angeregten Diskussionen resultierten in Erkenntnissen darüber, wie Herausforderungen im Bereich Asset Recovery unter wirksamerer Nutzung von Partnerschaften für den Austausch von Finanzinformationen (Financial Information Sharing Partnerships; FISP) angegangen und gelöst werden können.

«Den Teilnehmenden wurde anschaulich aufgezeigt, wie sie die öffentlich-private Zusammenarbeit in ihren jeweiligen Rechtsordnungen weiterentwickeln und den grenzüberschreitenden Informationsaustausch stärken können», sagte Corinne Cicéron Bühler, Direktorin der Direktion für Völkerrecht (DV) des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA).

Der Lausanne-Prozess

Die Lausanne-Seminare wurden 2001 auf Initiative der DV lanciert. Seit vielen Jahren werden die Seminare gemeinsam mit dem International Centre for Asset Recovery (ICAR) des Basel Institute on Governance und der Stolen Asset Recovery Initiative (StAR) der Weltbank und dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) organisiert. Dieses Jahr wurde das Seminar zudem durch das Forschungsprogramm Future of Financial Intelligence Sharing (FFIS) des britischen Royal United Services Institute (RUSI) unterstützt.

Zu den Zielen der Lausanne-Seminare gehören die Förderung des Dialogs und des Wissensaustauschs im Bereich Asset Recovery sowie die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit. Ein weiteres Merkmal der Lausanne-Seminare ist, dass sie über die traditionellen Arbeitsmethoden hinausgehen und Brücken zwischen den Akteuren bauen. Bei der diesjährigen Ausgabe wurde dieser Aspekt einmal mehr erfolgreich unter Beweis gestellt: Neben den üblichen Akteuren des Asset Recovery-Prozesses (Staaten und internationale Organisationen) nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter des Privatsektors aktiv am Seminar teil.


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