50 Jahre Frauenstimm- und Wahlrecht: Offizielle Feier im Nationalratssaal

Bern, 01.09.2021 - 50 Jahre nach dem Einzug der ersten Frauen ins Parlament hat am 2. September 2021 die offizielle Jubiläumsfeier im Nationalratssaal stattgefunden. Um das historische Ereignis zu würdigen, haben rund 150 Vertreterinnen und Vertreter von Bund und Kantone, der Justiz, der Wissenschaft, der Frauenorganisationen, der Generation der Pionierinnen sowie Jungbürgerinnen und Jungbürger am Anlass teilgenommen, der vom Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) organisiert wurde.

Als Gastgeberin der Feierlichkeiten bezeichnete Bundesrätin Karin Keller-Sutter die Einführung des Frauenstimm- und Wahlrechts als einen Sieg der Demokratie: "Der 7. Februar 1971 ist die Geburtsstunde jener Demokratie, auf die wir heute zu Recht stolz sind: einer ganzen Demokratie". Es war eine Ironie der Geschichte, dass just die zu jener Zeit im internationalen Vergleich stark ausgebauten Volksrechte dazu beitrugen, dass die Schweiz in Sachen Frauenstimmrecht zur Nachzüglerin wurde. Denn in keinem anderen Land - ausser Liechtenstein - lag der Entscheid darüber, auch den Frauen dieses fundamentale Bürgerrecht zu gewähren, in der Hand jedes einzelnen stimmberechtigen Mannes und nicht bei der Regierung oder dem Parlament. Bundesrätin Keller‑Sutter betonte, dass Gleichstellung und Demokratie ständige Sorge und den Beitrag jeder und jedes Einzelnen benötigen.

Würdigung der Pionierinnen

Die Feier eröffnete Bundespräsident Guy Parmelin. In seiner Rede brachte er den Frauen seine Wertschätzung für ihren Einsatz zur Durchsetzung ihrer Rechte entgegen: "Dank der Frauenbewegung wurden auch in der Schweiz die Zeichen der Zeit erkannt. Im Jahr 1959 hat die Waadt als erster Kanton das Frauenstimmrecht eingeführt, was mich natürlich mit Stolz erfüllt."

Ein Generationen-Dialog ermöglichte den Austausch zwischen ehemaligen Politikerinnen und Politikern und politisch interessierten Jugendlichen. Alt Bundesrätin Ruth Dreifuss, der ehemalige Generalsekretär der CVP Iwan Rickenbacher und alt Nationalrätin Hanna Sahlfeld-Singer sprachen über ihre Erfahrungen. Unter den Zuschauern befanden sich unter anderem Bundesrätin Viola Amherd, Nationalratspräsident Andreas Aebi und die Präsidentin des Bundesgerichts Martha Niquille. Die Künstlerinnen Heidi Happy und Meimuna bereicherten den Anlass mit Musik.

Ein historisches Datum

Am 7. Februar 1971 sprachen sich 65,7 Prozent der damals ausschliesslich männlichen Stimmberechtigten und 15,5 Kantone für das Frauenstimm- und Wahlrecht auf Bundesebene aus. Im November desselben Jahres zogen zehn Nationalrätinnen und eine Ständerätin ins Parlament ein und im Dezember folgte ihnen die elfte Nationalrätin: die St.Gallerin Hanna Sahlfeld‑Singer, die 50 Jahre später im gleichen Nationalratssaal an den Feierlichkeiten teilgenommen hat. Die Feier, die ursprünglich Anfang Februar vorgesehen war, wurde aufgrund der Corona-Pandemie auf den 2. September verschoben.


Adresse für Rückfragen

Kommunikationsdienst GS EJPD, T +41 58 462 18 18



Herausgeber

Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement
http://www.ejpd.admin.ch

Bundeskanzlei
http://www.bk.admin.ch

Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung
http://www.wbf.admin.ch

Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport
http://www.vbs.admin.ch

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-84952.html