Schweiz nimmt am Weltnaturschutzkongress der IUCN teil

Bern, 31.08.2021 - Die Schweiz wird am Weltnaturschutzkongress vom 3. bis zum 11. September 2021 in Marseille (F) vertreten sein. Der Anlass wird alle vier Jahre von der Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN) durchgeführt. Der ursprünglich für 2020 geplante Kongress musste jedoch aufgrund der Covid-19-Pandemie verschoben werden. Während neun Tagen werden Vertreterinnen und Vertreter der Länder, von Regierungsorganisationen, von wissenschaftlichen Institutionen sowie der Zivilgesellschaft die drängendsten Fragen in Bezug auf die Erhaltung der Biodiversität sowie Massnahmen zur Bewahrung der natürlichen Lebensräume erörtern.

Die Bedeutung der Erhaltung der Biodiversität und die Herausforderungen bei der Bewahrung einer intakten Umwelt für Pflanzen, Tiere und Menschen stehen im Mittelpunkt des Weltnaturschutzkongresses, der vom 3. bis zum 11. September 2021 in Marseille stattfindet. Besondere Aufmerksamkeit wird den Pfeilern des neuen Strategischen Plans für den Erhalt der Biodiversität nach 2020 gewidmet werden. Dieser globale Zielrahmen soll es erlauben, den Biodiversitätsverlust zu stoppen, und wird das Hauptthema der Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention (COP 15 CBD) sein, welche Mitte Oktober in Kunming (China) beginnen wird.

Die Schweiz wird durch eine Delegation aus Expertinnen und Experten des Bundesamts für Umwelt (BAFU) und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) vertreten sein. Sie wird sich dafür einsetzen, dass integrale Lösungen zur Bewältigung des Klimawandels und seiner Auswirkungen auf die Biodiversität gefördert und Wälder sowie Meeresökosysteme besser geschützt werden. Ein weiteres Gesprächsthema werden die Entwicklung der synthetischen Biologie und deren Risiken und Potenziale für die Biodiversität sein. Im Zentrum der Diskussionen wird dabei der Einsatz gentechnischer Verfahren zur Ausrottung von Insekten oder zur Bekämpfung invasiver Arten stehen. Dass diese Technologien die Ausrottung von Arten zum Ziel haben, wirft in der Tat grundlegende Fragen in Bezug auf den Schutz der Biodiversität auf. Die Schweizer Delegation wird sich für die Anwendung des Vorsorgeprinzips und mithin für einen Verzicht auf den Einsatz solcher Verfahren in der Umwelt engagieren, wenn das Risiko einer irreversiblen Schädigung der Biodiversität besteht. 

Weitere Themen des Kongresses – an dem keine verbindlichen Beschlüsse gefasst werden – sind die Verbesserung der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure (und namentlich der Staaten) bei der Ausarbeitung einer gemeinsamen Haltung in Umweltfragen sowie der Einfluss des Biodiversitätsverlustes auf die öffentliche Gesundheit.

Die Delegationen werden ausserdem die Arbeitsschwerpunkte der IUCN bis zum nächsten Kongress erörtern. Auf der Tagesordnung steht schliesslich auch die Wahl eines neuen Präsidenten oder einer neuen Präsidentin der IUCN sowie der Mitglieder des IUCN-Rates. Die IUCN hat ihren Sitz in Gland (VD).


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