Unterhalt ohne Unkrautvertilgungsmittel

Bern, 21.05.2005 - Auch dieses Jahr werden Gemeinden bei der Umsetzung des Herbizidverbots unterstützt, und zwar im Rahmen der Aktion «Auf Gedeih und Verderb» des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) und der Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz (Pusch). Anlässlich von Rücknahmeangeboten für Herbizide oder Wildpflanzenmärkten informieren Gemeinden über die Verwendungseinschränkung von Unkrautvertilgungsmitteln und über Alternativen zum Herbizideinsatz.

Herbizide gefährden die Umwelt, selbst wenn sie giftklassefrei sind. Beim Einsatz auf befestigten Flächen ist die Gefahr gross, dass sie ins Grundwasser ausgewaschen oder via Kanalisation in die Gewässer geschwemmt werden. Dort beeinträchtigen sie Kleinlebewesen und stören das ökologische Gleichgewicht.
Deshalb ist seit 1986 der Einsatz von Herbiziden auf Dächern, Terrassen, Lagerplätzen sowie auf und an öffentlichen Strassen, Wegen und Plätzen nicht mehr erlaubt. Seit vier Jahren gilt diese Regelung auch für private Wege, Strassen und Plätze.
Diese Bestimmungen sind in der Öffentlichkeit noch zu wenig bekannt. Darum haben das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) und die Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz (Pusch) die Aktion «Auf Gedeih und Verderb» lanciert. Sie unterstützt Gemeinden, im Rahmen von Aktionen wie Herbizid-Rücknahmen oder Wildpflanzenmärkten ihre Bevölkerung über das Herbizidverbot zu informieren und Alternativen zu Herbiziden aufzuzeigen.
Eine umfassende Aktion hat die Stadt Baden durchgeführt: Am Wochenmarkt vom 21. Mai bot die Stadtökologie nebst der Herbizidrücknahme einen Wildpflanzenverkauf und eine Gartenberatung an. Weitere Aktionen finden unter anderem statt in Ittigen (BE), Opfikon-Glattbrugg (ZH), Trogen (AR) oder St. Gallen (SG) (siehe Liste weiter unten). Als Blickfang verteilen die Organisatoren Wildkräutersamen für einen farbigen Balkon oder Garten sowie Merkblätter mit Informationen.
Die Informationsaktion war vom BUWAL und von Pusch Anfang 2004 in der Deutschschweiz initiiert worden. Im ersten Jahr stiess die Aktion auf breites Interesse. Über 80 Gemeinden haben die Bevölkerung über die Herbizid-Problematik informiert und Merkblätter oder Samentüten verteilt. Insgesamt wurden über 26’000 Merkblätter abgesetzt. Zahlreiche Kantone haben die Aktion bei den Gemeinden bekannt gemacht und teilweise eigene Rücknahmeaktionen lanciert.
Dieses Jahr wird die Aktion auch in der Romandie und im Tessin durchgeführt.



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