Verstärkte Koordination der humanitären Soforthilfe

Bern/Genf, 25.06.2021 - Neue Wege finden, um auf die durch Covid-19 verschärften Herausforderungen zu reagieren. Dies war eines der Schlüsselthemen am Humanitären Segment, HAS, des Wirtschafts- und Sozialrats der Vereinten Nationen, ECOSOC, das vom 23. bis 25. Juni 2021 unter Schweizer Vorsitz in Genf stattfand. Eine Resolution zur Stärkung der Koordination der humanitären Hilfe konnte bei diesem Treffen verabschiedet werden, was als wichtiges politisches Signal zu werten ist.

Konkret befasste sich das HAS mit Fragen des Schutzes – insbesondere des Schutzes des Gesundheitspersonals – und mit der Einhaltung des humanitären Völkerrechts. Es setzte sich zudem mit den Chancen und Risiken der neuen Technologien für humanitäre Massnahmen und den Auswirkungen des Klimawandels auf die von Krisen betroffenen Bevölkerungsgruppen auseinander. An diesen Arbeiten nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter des Privatsektors und von Nichtregierungsorganisationen teil.

Eine Resolution zur Stärkung der Koordination in allen Bereichen wurde einstimmig verabschiedet. Das HAS ist eine wichtige Plattform für die Beurteilung der Relevanz von Verbesserungsmassnahmen zur Stärkung der Wirksamkeit der humanitären Hilfe der Vereinten Nationen. Es bietet die Möglichkeit, aktuelle und neue Herausforderungen zu diskutieren und Erfahrungen und Erkenntnisse auszutauschen. Die Sitzung 2021 des Humanitären Segments des Wirtschafts- und Sozialrats der Vereinten Nationen stand unter dem Vorsitz von Botschafterin Pascale Baeriswyl, der ständigen Vertreterin der Schweiz bei den Vereinten Nationen.

Pandemie und humanitäre Hilfe

Auf Bevölkerungsgruppen, die bereits von Krisen betroffen sind, hatte die Pandemie besonders gravierende Auswirkungen. Die humanitäre Hilfe musste daher ihr Engagement rasch anpassen und ihre Arbeitsmethoden radikal ändern.

Auch im humanitären Bereich hat Covid-19 gezeigt, wie wichtig die Arbeit des Gesundheitspersonals sowie der Zugang zu medizinischer Versorgung und der Schutz medizinischer Fachkräfte und Einrichtungen sind. Der Zugang zu Impfstoffen und die Bekämpfung der Ungleichheiten in diesem Bereich bleiben eine grosse Herausforderung.
 
Chancen und Risiken

In dem sich schnell verändernden humanitären Umfeld bieten die neuen Technologien zahlreiche Möglichkeiten, um humanitäre Massnahmen schneller zugänglich, effizienter und wirksamer zu machen. Das HAS engagiert sich für einen verstärkten Wissensaustausch, um den Einsatz innovativer Krisenmanagement-Tools zu verbessern. Dabei müssen jedoch die Risiken im Bereich des Datenschutzes und die Gefahr der Desinformation berücksichtigt werden.

Klimawandel

Der Klimawandel erhöht die Risiken und verstärkt die Ungleichheiten. Zunehmend schwere tropische Wirbelstürme und Überschwemmungen sowie wiederkehrende Dürren zerstören die Lebensgrundlagen lokaler Bevölkerungsgruppen und zwingen sie zur Flucht.

Die humanitäre Hilfe muss sich stärker auf die Prävention, die Verringerung des Risikos von Vertreibungen und die Förderung dauerhafter Lösungen konzentrieren. Insbesondere muss sie die betroffenen Bevölkerungsgruppen in ihren Anstrengungen zur Anpassung an die neuen klimatischen Bedingungen unterstützen.

Die Schweiz hat sich mit dem diesjährigen Vorsitz der Arbeiten verpflichtet, auch darauf hinzuwirken, dass bei den Überlegungen zur Verbesserung der humanitären Hilfe die zentrale Rolle von Frauen und lokalen Partnern beim Risikomanagement berücksichtigt wird.


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