Bericht 2020 des ASTRA zum Beschaffungswesen

Bern, 04.05.2021 - Im Jahr 2020 hat das Bundesamt für Strassen (ASTRA) insgesamt 3662 Beschaffungen mit einem Gesamtwert von über 1,9 Milliarden Franken getätigt. Wie bereits in den Vorjahren hat es dabei betragsmässig den grössten Teil der Beschaffungen im Wettbewerb vergeben (82 Prozent der Mittel). Dies zeigt der neuste Bericht zum Beschaffungswesen auf.

Der Bericht zum Beschaffungswesen des ASTRA gibt Auskunft über die im letzten Jahr beschafften Planungs- und Projektierungsleistungen im Bauwesen, Bauherrenunterstützungsleistungen, Bauarbeiten, Signalisationen oder Informatikleistungen. Dafür hat das ASTRA im 2020 insgesamt 3662 Beschaffungen (2019: 3557 Beschaffungen) mit einem Gesamtwert von über 1,9 Milliarden Franken (2019: 1,7 Milliarden Franken) getätigt. Nicht berücksichtigt in diesen Zahlen sind Beschaffungen von Dritten, namentlich für den Betrieb der Nationalstrassen durch die Gebietseinheiten sowie für die Netzfertigstellung, bei welcher in der Regel kantonales Beschaffungsrecht zur Anwendung kommt.

Mehrere grosse Aufträge vergeben

Im Jahr 2020 erteilte das ASTRA drei Zuschläge für Werk- und Lieferverträge über 50 Millionen Franken. Dabei handelt es sich um die schweizweite Netzwerkausrüstung mit Betriebs- und Sicherheitsausrüstung (BSA), die Hauptarbeiten für den Halbanschluss und die Überdeckung Weiningen sowie das Hauptlos für die Pannenstreifenumnutzung Bern-Wankdorf – Muri.

Die Vergaben richteten sich nach den gesetzlichen Vorgaben. Das Beschaffungsrecht wurde per Anfang 2021 angepasst, wodurch sich u.a. auch geringfügige Änderungen an den Schwellenwerten ergeben. Im Berichtsjahr galten jedoch noch die alten Schwellenwerte:

  • Beim offenen Verfahren («WTO-Verfahren», ab 230 000 Franken bzw. bei Bauaufträgen ab 2 Millionen Franken) wird der Auftrag öffentlich auf www.simap.ch ausgeschrieben und alle Anbieter können sich bewerben. 2020 hat das ASTRA Aufträge im Wert von über 1.5 Milliarden Franken im offenen Verfahren vergeben, was 77 Prozent des Gesamtbetrags und 10 Prozent der Anzahl Aufträge entspricht.
  • Beim Einladungsverfahren (ab 50 000 Franken bei Lieferungen sowie ab 150 000 Franken bei Dienstleistungen und Bauleistungen) werden mindestens drei Anbieter zur Einreichung eines Angebots eingeladen. Das ASTRA hat im Jahr 2020 insgesamt 82.7 Millionen Franken (vier Prozent des Gesamtbetrags und vier Prozent der Aufträge) im Einladungsverfahren vergeben.
  • Im freihändigen Verfahren werden die Anbieter ohne Ausschreibung ausgewählt und die Aufträge direkt vergeben. Im Jahr 2020 hat das ASTRA insgesamt 322 Millionen Franken freihändig vergeben (16 Prozent des Gesamtbetrags, 84 Prozent der Anzahl Aufträge). Es handelt sich hierbei mehrheitlich um Beschaffungen unter 150 000 Franken (Dienstleistungen und Bauleistungen) beziehungsweise unter 50 000 Franken (Lieferungen). Bei rund 40 Prozent des freihändig vergebenen Volumens handelt es sich um Nachträge, deren Grundverträge oft im Wettbewerbsverfahren vergeben wurden.

Insgesamt wurden mit über 1800 Firmen Verträge abgeschlossen, davon rund 200 Arbeitsgemeinschaften (ARGEs) und Ingenieurgemeinschaften (INGEs). Die Spanne reicht von der international tätigen Bauunternehmung bis zum Einpersonenbetrieb aus der IT-Branche.

Mehrheitlich schweizerische Auftragnehmer

Eine Auswertung der Zuschläge nach Kantonsgebieten zeigt, dass Auftragnehmende aus allen Landesgegenden von Aufträgen des ASTRA profitieren. Betragsmässig gingen am meisten Zuschläge in die Kantone Zürich, Bern, Aargau und Tessin. Obwohl die offenen Ausschreibungen auch ausländischen Firmen offenstehen, gingen lediglich 19,4 Millionen Franken an ausländische Auftragnehmer – rund ein Prozent der Vergabesumme.

Das ASTRA beschafft Bau- und Dienstleistungen sowie Güter für die Erfüllung seiner Aufgaben. Der Zuschlag erfolgt gemäss den rechtlichen Vorgaben an den Anbieter mit dem wirtschaftlich günstigsten Angebot. Dass dem wirtschaftlich günstigsten Angebot der Zuschlag erteilt wird, bedeutet nicht, dass der Preis das einzige Kriterium bei der Wahl des Angebots ist. Neben dem Preis werden auch weitere Kriterien wie zum Beispiel die Qualität berücksichtigt.


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